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USA: Ausländische Zentralbanken verkaufen in US-Dollar lautende PapiereLesezeit: 6 Minuten

In den letzten Tagen hatten die Amtseinführung Donald Trumps bzw. die kurz danach stattgefundenen Proteste gegen seine Präsidentschaft weltweit die Schlagzeilen beherrscht. Fast unbemerkt ist in diesen Wochen aber auch etwas Anderes, Einschneidendes geschehen. In bislang nicht gekanntem Ausmass wurden von verschiedenen Seiten Bestände an US-Papieren auf den Markt geworfen, was zu einem Anstieg der Renditen bei den US-Treasuries geführt hat.

Für die USA als Land, das auf steten und gesicherten Mittelzufluss aus anderen Ländern angewiesen ist, um seinen Lebensstandard aufrecht erhalten zu können, ein ernsthaftes Problem. Wie auch die anderen westlichen Staaten benötigen die USA eigentlich niedrige Zinsen, um nicht vollständig unter der Schuldenlast zusammen zu brechen. Es gibt Berechnungen, die zeigen, dass ein Zinssatz von 5% (was nicht einmal dem durchschnittlichen langfristigen Zinssatz entspricht) Washington vor das Problem stellt, jedes Jahr ca. 1 Billionen US-Dollar nur an Zinsen aufbringen zu müssen. Eine schier unfassbare und vor allem nicht einmal ansatzweise tragbare Zahl. Sollten der US-Dollar bzw. die US-Schulden weiter unter Druck geraten und die Renditen der US-Papiere weiterhin steigen, dann kommen auf uns alle wahrlich interessante Zeiten zu.

Barack Obama - Bildquelle: Wikipedia / Official White House Photo by Pete Souza

Barack Obama – Bildquelle: Wikipedia / Official White House Photo by Pete Souza

Der Ex-Präsident Barack Obama hat in seiner achtjährigen Amtszeit die Staatsschulden verdoppelt – auf nunmehr 19,9 Billionen US-Dollar und das sind nur die offiziellen Zahlen ohne Pensionsverpflichtungen oder ähnlichem. 9,3 Billionen US-Dollar hat Obama “aufgesattelt”, was etwas mehr als 100 Millionen US-Dollar in jeder Stunde seiner Amtszeit entspricht. In seinen acht Jahren hat Obama fast soviel Schulden gemacht, wie alle seine Vorgänger vor ihm. Jeder US-Amerikaner, der einer Vollbeschäftigung im Dezember 2016 nachging, muss also 75.129 US-Dollar Schulden tragen – zuzüglich seiner eigenen, privaten.

Während die Lobhudeleien für Obama in der Hochleistungspresse jedwede Kritik aussparen und kein Wort darüber verloren wird, dass er beispielsweise an jedem Tag seiner Amtszeit Krieg geführt hat, sind es gerade diese astronomischen Schulden, die seinen Nachfolger und den US-Amerikanern wie ein Bumerang treffen könnten. Ich schreibe hier bewusst “könnten”, denn sollten die anderen Staaten auf der Welt weiterhin bereit sein die Schulden der USA aufzukaufen, ändert sich zuerst einmal nichts. Aber sollte hier ein Umdenken – auch wegen des neuen Präsidenten Trump – stattfinden, dann sieht es gänzlich anders aus. Und offensichtlich passiert genau gerade das. Zerohedge berichtet, dass Nicht-US-Zentralbanken im vergangenen Jahr allein Papiere im Wert von 400 Millionen US-Dollar verkauft haben, was einem Rekordverkauf innerhalb eines Jahres entspricht:

Die groß angelegte Liquidation von US-Staatsanleihen setzte sich im November fort, als im November nach den gerade veröffentlichten TIC-Daten die ausländischen Zentralbanken [im Jahr] 2016 weitere 936 Millionen US-Dollar an US-Papieren verkauften, was bezogen auf den Ankauf von 892 Millionen US-Dollar vor einem Jahr bedeutet, dass in den letzten 12 Monaten, die im November endete, die ausländischen Zentralbanken jetzt ein neues Allzeithoch von 405 Millionen US-Dollar in den vergangenen 12 Monaten verkauft haben, [nochmals] den Rekord von 403 Millionen US-Dollar bei den LTM-Verkäufen vor einem Monat übertreffend.

(The wholesale liquidation of US Treasuries continued in November, when according to the just released TIC data, foreign central banks sold another $936 million in US paper in November 2016, which due to an offset of $892 million in buying one year ago, means that for the 12 month period ended November, foreign central banks have now sold a new all time high of $405 million in the past 12 months, up from a record $403 million in LTM sales as of one month ago.)

405 Millionen mögen nicht viel erscheinen, aber es geht darum, dass die Zentralbanken anstatt zu kaufen, ihre US-Papiere verkauft haben. Eine Umkehrung, die es nur ganz selten gab und wenn, dann nicht in diesem Ausmass.

Weil gleichzeitig die Renditen der US-Treasuries am Steigen sind, entsteht ein zusätzlicher Druck auf den US-Dollar:

Wie wir bereits vor einem Monat hervorgehoben haben, zeigt sich, dass sowohl die ausländischen Zentralbanken, die Staatsfonds, die Reservemanager, als auch praktisch jede andere offizielle Institution im Besitz von US-Papieren ihre Bestände in einem beunruhigenden Tempo auflösen, etwas, das in Anbetracht des jüngsten Anstiegs der Renditen auf ein Zweijahreshoch ein umsichtiger Schritt gewesen zu sein scheint.

In einigen Fällen, wie bei China, geschieht dies, um den Abwertungsdruck [des Yuan] zu kompensieren; in anderen, wie bei Saudi-Arabien und anderen erdölexportierenden Nationen, geschieht dies, um die erforderlichen Mittel bereitzustellen, um den Rückgang des Petrodollars zu kompensieren und das steigende Haushaltsdefizit des Landes zu stoppen. In allen Fällen kann es zu Bedenken bzgl. eines Spikes bei den künftigen Schulden-Emission von den USA kommen, vor allem jetzt unter der pro-fiskalischen Stimulierung der Trump Administration.

(As we pointed out one month ago, what has become increasingly obvious is that both foreign central banks, sovereign wealth funds, reserve managers, and virtually every other official institution in possession of US paper, is liquidating their holdings at a disturbing pace, something which in light of the recent surge in yields to over 2 year highs, appears to have been a prudent move.

In some cases, like China, this is to offset devaluation pressure; in others such as Saudi Arabia and other petroleum exporting nations, it is to provide the funds needed to offset the drop in the petrodollar, and to backstop the country’s soaring budget deficit. In all cases, it may suggest concerns about a spike in future debt issuance by the US, especially now under the pro-fiscal stimulus Trump administration.)

Im Grunde genommen kann Donald Trump nur weiter Schulden machen, wenn er die USA “am Leben erhalten” will. Wenn nicht mittels externer, sprich ausländischer Kreditgeber, dann durch die eigene Notenpresse. Unser Schuldgeldsystem gauckelt uns tagtäglich vor, dass alles okay sei. Nur die wenigsten Menschen begreifen, dass wir in den letzten Jahren nur durch massive Verschuldung das System am Laufen gehalten haben und wir ohne diese Maßnahmen längst in eine wirtschaftliche Depression gefallen wären.

Es wird sich in den nächsten Wochen bzw. wenigen Monaten zeigen, ob der US-Dollar weiter an Stärke einbüssen muss. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass der US-Dollar seinen Weltleit- und -reservewährungsstatus verlieren soll (vgl. hierzu auch die Thematik der Sonderziehungsrechte des IWF). Und die jetzt aufkommenden Meldungen entsprechen genau dem von mir vorausgesehenen medialen Narrativ, eines schwächer werdenden US-Dollars und der Abkehr von einer überschwenglich positiven Wirtschaftsberichterstattung in den Medien.

Quellen:
FOREIGNERS ARE DUMPING U.S. DEBT AT A RECORD PACE AND OUR $20 TRILLION NATIONAL DEBT IS POISED TO BECOME A MAJOR CRISIS
It’s Finally Morning Again In America, And A New Day For Our Country Starts NOW
The End Of The Obama World Order
Foreign Central Banks Liquidate Record $405 Billion In US Treasuries As China Sells Most US Paper Since 2011
China Dumps Treasuries: Foreign Central Banks Liquidate A Record $403 Billion In US Paper
Obama Leaves U.S.A $9,335,000,000,000 Deeper in Debt
The Shocking Truth About How Barack Obama Was Able To Prop Up The U.S. Economy

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25 Antworten

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  1. 25. Januar 2017

    […] USA: Ausländische Zentralbanken verkaufen in US-Dollar lautende Papiere (konjunktion) […]

  2. 28. Januar 2017

    […] USA: Ausländische Zentralbanken verkaufen in US-Dollar lautende Papiere | http://www.konjunktion.info https://www.konjunktion.info/2017/01/usa-auslaendische-zentralbanken-verkaufen-in-us-dollar-lautende… […]

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