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“Südamerikas große Drei”: Welche Auswirkungen kann ein Zusammenbruch für die USA und Europa haben?Lesezeit: 5 Minuten

“Südamerikas große Drei” – Brasilien, Argentinien und Venezuela mögen an unterschiedlichen Weggabelungen stehen, aber bei allen dreien scheint der Weg ins Chaos zu führen. Venezuela kämft mit einer Hyperinflation Weimarer Prägung (allein für dieses Jahr wird mit einer Rate von 720% gerechnet), Lebensmittel und medizinische Versorgung werden rationiert und nationalisiert. Brasiliens Währung steht so schlecht gegenüber dem US-Dollar da wie noch nie in seiner Geschichte und das Land wird von einer von außen gesteuerten “Regierungsumwandlung” gebeutelt. Und Argentinien durchlebt ebenfalls eine Preisexplosion von 35%, während die Armutsrate nach inoffizieller Lesart 32% der Bevölkerung umfasst.

Wahrlich keine guten Aussichten für den (ehemaligen?) Hinterhof der USA. Denn wenn es diesen “großen Drei” schlecht geht, geht es auch dem südamerikanischen Kontinent in Gänze schlecht, da deren Einfluss auf das Gesamtgefüge immens ist. Und wenn man von Problemen in Südamerika spricht, muss man sich konsequenterweise auch die Folgen für den Rest der Welt anschauen.

Während frühere Krisen in Süd- und Lateinamerika eher Randnotizen waren und die westlichen Industrienationen nur marginal tangiert haben, sieht es heute – gerade wegen dieses “Dreiklangs” – ganz anders aus. Wir sehen diesesmal keinen isolierten Zusammenbruch eines Landes, sondern der drei wichtigsten Staaten in der Region, die enormen Einfluss auf den gesamten Kontinent haben. Ähnlich wie in der EU fehlt auch in Südamerika nur der berühmte Funke am Pulverfass.

Ein Pulverfass, das bei seiner Explosion gerade die USA treffen wird. Denn die USA sind ebenfals nicht weit davon entfernt einen wirtschaftlichen Kollaps zu durchleben. Lässt man einmal die offiziellen, schöngerechneten Zahlen beiseite und befasst sich mit den Zahlen anhand der alten Ermittlungsverfahren bei Shadowstats wird schnell ersichtlich wie die Lage in den USA wirklich aussieht: desaströs.

Und hier kommt ein weiteres “Bonbon” ins Spiel, das die wenigsten auf dem Radar haben werden. Das Programm Readiness Exercise 1984 (kurz Rex 84) als Teil der Fortführung der Operation Garden Plot (aus dem Jahr 1968) in Folge der Iran-Contra-Affäre. Rex 84 wurde damals geschaffen, um die USA unter Kriegsrecht stellen zu können, wenn es zu “zivilen Störungen” kommt. Es beinhaltete, dass die US-Regierung große Bevölkerungsteile zwangsumsiedeln konnte bzw. diese nach eigenem Ermessen festzusetzen.

Operation-Garden-Plot-1968
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Auch wenn Rex 84 vor über drei Jahrezehnten aktualisiert wurde, wurde es nie zurückgenommen. Die Verantwortlichkeit zu Rex 84 liegt heute beim Department of Homeland Security und bei Northcom.

Eine der Störungen, die bei Rex 84 eine besondere Bedeutung einnahm, war der “Massenexodus von Migranten aus Zentral- und Südamerika” via Mexiko. Im Zusammenhang mit Rex 84 erhielten auch die sogenannten FEMA-Camps ab den 1980ern mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, da das Programm die Masseninternierung von “Dissidenten” und Immigranten beinhaltete. Hurrikan Kathrina zeigte, dass FEMA-Camps nicht zwangsläufig auf vorher festgelegte Orte beschränkt sein müssen. Vielmehr können Internierungslager oder auch Übergangshaftanstalten in wenigen Tagen von den US-Bundesbehörden aufgestellt werden. Und wer denkt, dass solche Internierungslager ein Relikt aus der Vergangenheit sind, sollte sich genauer das Interview von Wesley Clark anschauen, in dem er auf den Umgang mit Menschen, die “illoyal den USA gegenüber eingestellt” sind, eingeht:

Rex 84 scheint ein integraler Bestandteil des Apparates des Establishments zu sein. Und es scheint so zu sein, dass es geplant ist dessen Umsetzung in naher Zukunft vorzunehmen.

Doch was hat das mit Europa zu tun?

Wie wir wissen, wird heute Politik in Europa mit fast keinem zeitlichen Versatz mehr zu den USA betrieben. Soll heißen, wenn in den USA eine Verschärfung der Gesetzeslage durchgewunken wird, ist in wenigen Monaten das gleiche Spiel in Europa zu verfolgen. Deshalb ist es äußerst unwahrscheinlich, dass es nicht auch in der EU ein Rex 84 gibt. Welchen Namen das europäische Pendant auch immer tragen mag, es dürfte seine Anwendung finden, wenn demnächst (Stichwort: Libyen) wieder Hunderttausende Migranten an die europäische Tür klopfen und Einlass einfordern. Insbesondere dann wenn sich die europäischen Bevölkerungen gegen die oktroyierte Integration stellen. Sollte es zudem zu weiteren (inszenierten) Terrorattacken kommen, ist eine Spaltung (Divide et Impera) innerhalb der Bevölkerungen nicht mehr zu vermeiden, so dass die “illoyal gegenüber der EU” Eingestellten sich schneller in irgendwelchen “Zwangsmaßnahmen” wiederfinden werden als wir uns heute vorstellen können. Die Geschichte hat uns gezeigt, dass die Zerstörung der Freiheit für eine größere Gruppe immer unweigerlich dazu führt, dass die Freiheit an sich zerstört wird – für alle.

Ein Zusammenbruch Südamerikas wird zu einer Flut illegaler Immigranten in die USA führen. Und auch hier werden sich Daesh-Kämpfer unter diese Immigranten mischen. Quasi europäische Verhältnisse in den USA. Dabei müssen wir uns immer ins Gedächtnis rufen, dass die europäischen Regierungen und auch die US-Administration zur Massenmigration ermutigt haben. Massenmigration aus Ländern, deren Werte oftmals nicht kompatibel zu den Wertvorstellungen des Westens sind. Und eine Verschärfung der Wirtschaftskrise würde die bereits bestehende Situation weiter verschärfen.

Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der “Masseninternierungen” von Kritikern gutheißen wird. Aber am Ende wird diese “Verteidigung gegen Kritiker” nur vom Establishment genutzt werden, um verfassungswidrige Aktionen zu rechtfertigen, die dann jeden treffen können und werden.

Ausufernde Regierungsmacht löst auf lange Sicht nichts. Egal, wer dann an der Macht sein mag. Und auch zentralistisch geprägte Strukturen wie die EU können mit einem Mehr an Macht nichts an der selbstausgelösten Situation ändern (was sie natürlich eh nicht wollen). Das muss uns immer bewusstsein. Immer.

Quellen:
How A Collapse In South America Could Trigger Martial Law In The U.S.
IMF Sees Venezuela Inflation Rocketing to 720 Percent in 2016
Venezuela Moves to Natonalize Food, Ration Medicine, Kill Come
Brazil: Economic collapse worse than feared
3 men in line for Brazilian presidency accused of corruption
Argentina’s Poverty Rate Soars to 32 Percent
Argentina’s Central Bank to Take Aim at Inflation, Starting in September
US Department of the Army Civil Disturbance Plan “GARDEN PLOT” 10-September-1968
Wesley Clark reveals on MSNBC : TPTB want to put you in a KZ internment camp

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9 Antworten

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  1. 8. Mai 2016

    […] „Südamerikas große Drei“: Welche Auswirkungen kann ein Zusammenbruch für die USA und… […]

  2. 10. Mai 2016

    […] by upd • 7. Mai 2016 • 0 Comments  „Südamerikas große Drei“ – Brasilien, Argentinien und Venezuela mögen an unterschiedlichen Weggabelungen stehen, aber bei allen dreien scheint der Weg ins Chaos zu führen. Venezuela kämpft mit einer Hyperinflation Weimarer Prägung (allein für dieses Jahr wird mit einer Rate von 720% gerechnet), Lebensmittel und medizinische Versorgung werden rationiert und nationalisiert. Brasiliens Währung steht so schlecht gegenüber dem US-Dollar da wie noch nie in seiner Geschichte und das Land wird von einer von außen gesteuerten „Regierungsumwandlung“ gebeutelt. Und Argentinien durchlebt ebenfalls eine Preisexplosion von 35%, während die Armutsrate nach inoffizieller Lesart 32% der Bevölkerung umfasst. Weiterlesen auf: http://www.konjunktion.info/2016/05/suedamerikas-grosse-drei-welche-auswirkungen-kann-ein-zusammenbruch-fue… […]

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