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Finanzsystem: Alles nach Plan – Die kleinen Prozessschritte, die man erkennen mussLesezeit: 6 Minuten

In der alternativen Medienszene herrscht nach wie vor das Bild vor, dass China und Russland auf der anderen Seite aka der anti-globalistischen Seite stehen würden. Dass Moskau und Peking den “gerechten Kampf gegen die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE)” führen würden.

Dabei sind auch deren Regierungen nur die Frontfiguren einer im Hintergrund agierenden Kabale, die das falsche Ost-West-Paradigma seit Jahrzehnten dazu nutzt eigene Interessen zu verfolgen, die Massen zu verunsichern und abzulenken und um im Dreiklang der Hegelschen Dialektik den benötigten Gegenspieler zu haben.

Sergej Lawrow - Bildquelle: Wikipedia / Tobias Kleinschmidt

Sergej Lawrow – Bildquelle: Wikipedia / Tobias Kleinschmidt

Daher ist es wenig verwunderlich, wenn dieser Tage der russische Außenminister Sergei Lawrow Washington attackiert, dass dieses die globalistische Ordnung stören würde:

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat am Freitag angedeutet, dass die Vereinigten Staaten die Bemühungen bei internationalen Abkommen untergraben haben, die vom Frieden im Nahen Osten, dem Iran, dem Klima und dem Handel reichen.

“Es wurden Angriffe gegen die Grundprinzipien des Friedensprozesses im Nahen Osten, dem gemeinsamen umfassenden Aktionsplan (Atomabkommen mit Iran), bei Verpflichtungen der Welthandelsorganisation, beim Klimaabkommen und vielem mehr eingeleitet”, sagte Lawrow in einer Rede vor der UNO Generalversammlung.

Er sagte auch, dass Moskau alles in seiner Macht Stehende tun werde, um den von den Weltmächten im Jahr 2015 getroffenen iranischen Nuklearvertrag zu retten.

(Russian Foreign Minister Sergei Lavrov suggested on Friday that the United States had undermined efforts to reach international agreements ranging from Middle East peace, Iran, climate and trade.

“Attacks have been launched against the basic principles of the Middle East peace process, the Joint Comprehensive Plan of Action (Iran nuclear deal), commitments of the Word Trade Organization, climate agreements and many more,” Lavrov said in a speech to the U.N. General Assembly.

He also said Moscow would do everything possible to save the Iran nuclear deal struck by world powers in 2015.)

Ein mögliches Narrativ, das sich hier aus meiner Sicht entwickeln kann, ist, dass die USA unter Donald Trump zum ultimativen Antagonisten deklariert werden, den die “restliche Wertegemeinschaft” (mit Hilfe der IGE-Institutionen wie dem IWF oder der BIZ) in die Schranken weisen muss. Sobald sich dann der Staub gelegt hat, werden China und Russland ganz weit vorne stehen, wenn es um die ersten für alle sichtbaren Pflöcke der Neuen Weltordnung geht.

In diesen Kontext sind auch zwei weitere Entwicklungen zu sehen:

  1. Die weitere Rolle Saudi-Arabiens für den Petrodollar
  2. Die weitere Zinsentwicklung in den USA und ihre zeitnahen Folgen

Zu Punkt 1:

Donald Trump behauptete kürzlich, dass Saudi-Arabiens Regierung “ohne US-Unterstützung” keine zwei Wochen überstehen würde:

Präsident Donald Trump gab am Dienstag eine undiplomatische Bemerkung über seinen engen Verbündeten Saudi-Arabien ab und sagte, er habe Saudi-Arabiens König Salman gewarnt, dass er keine “zwei Wochen” ohne die Unterstützung des US-Militärs an der Macht bleiben würde.

“Wir schützen Saudi Arabien. Würdest du sagen, dass sie reich sind. Und ich liebe den König, König Salman. Aber ich sagte, König – wir beschützen dich – du bist vielleicht nach zwei Wochen ohne uns nicht mehr da – du musst bezahlen für dein Militär”, sagte Trump bei einer Kundgebung in Southaven, Mississippi.

Trump sagte nicht, wann er diese Bemerkungen dem saudischen Monarchen gegenüber machte.

Trotz der harten Worte hat die Trump-Regierung eine enge Beziehung zu Saudi-Arabien, das sie als Bollwerk gegen die iranischen Ambitionen in der Region sieht.

(President Donald Trump made an undiplomatic remark about close ally Saudi Arabia on Tuesday, saying he warned Saudi Arabia’s King Salman he would not last in power “for two weeks” without the backing of the U.S. military.

“We protect Saudi Arabia. Would you say they’re rich. And I love the King, King Salman. But I said ‘King — we’re protecting you — you might not be there for two weeks without us — you have to pay for your military,'” Trump said to cheers at a rally in Southaven, Mississippi.

Trump did not say when he made those remarks to the Saudi monarch.

Despite the harsh words, the Trump administration has had a close relationship with Saudi Arabia, which it views as a bulwark against Iran’s ambitions in the region.)

Angesichts dieser Aussagen Trumps und der Rolle Riads im Bezug auf den Petrodollar, muss man sich die Frage stellen, ob Saudi-Arabien sich nicht noch schneller als bisher vom Petrodollar verabschiedet und damit seinen Plan der Dedollarisierung angeht. Bereits jetzt hat Saudi-Arabien weit engere Beziehungen zu Moskau und Peking aufgebaut als Washington lieb sein kann und liebäugelt mit einem Währungskorbsystem beim Ölhandel. Dies zeigt letztlich, dass es sehr wohl Überlegungen und Pläne in Riad gibt, einen Prozess der Loslösung von den USA anzustoßen. Während also Trump Front gegen einen seiner wichtigsten Verbündeten macht und somit das Kabuki-Theater weiter befeuert, setzt er gleichzeitig die wirtschaftliche Zerstörung der USA fort, während die IGE, die seine Regierung kontrollieren, jeder Schuld/-zuweisung entgehen.

Zu Punkt 2:

Jerome Powell - Bildquelle: Wikipedia / Federalreserve; Public Domain

Jerome Powell – Bildquelle: Wikipedia / Federalreserve; Public Domain

Nachdem die Fed einmal mehr die Zinsen erhöht hat, zeitigen sich erste Folgen. Der US-Automarkt gilt allgemein als Lakmustest des Wirtschaftssystems in den USA. Hauptsächlich deshalb, weil er durch eine künstliche, staatlich induzierte (Stichwort Junker-Programm aka “Abfrackprämie”) Nachfrage und durch bislang künstlich niedrige Fed-Zinsen befeuert wurde. Er ist also ein künstlich erzeugter Blasenmarkt, der nun einzubrechen beginnt, weil ihm die Lebenserhaltungsmaßnahmen entzogen wurden:

Mehrere große Autohersteller meldeten einen starken Rückgang der US-Verkäufe für September, eine Verlangsamung, die auf Veränderungen der nordamerikanischen Handelspolitik und die drohende Gefahr von Zöllen für europäische und japanische Autoimporte zurückzuführen ist.

Es wird erwartet, dass die Branche im September einen Umsatzrückgang von 7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen wird, in dem die Ergebnisse der gesamten Branche am Dienstag zusammengerechnet werden. Analysten führen den Rückgang auf einen Verkaufstag weniger in diesem Monat und einen Anstieg der Verkäufe im letzten September zurück, als Käufer auszogen, um beschädigte Fahrzeuge durch Hurrikan Harvey und Irma zu ersetzen.

(Several major auto makers reported steep declines in U.S. sales for September, a slowdown that comes amid shifts in North American trade policy and the looming threat of tariffs on European and Japanese auto imports.

The industry is expected to post a 7% drop in sales in September compared with the same year-ago period when full industry results are tallied later Tuesday. Analysts attribute the drop to one fewer selling day this month and a surge in sales last September as buyers rushed out to replace vehicles damaged from Hurricane Harvey and Irma.)

Für mich sind das die ersten Vorboten, dass in den nächsten beiden Quartalen die Aktienmärkte einbrechen werden und somit die längste und instabilste, künstlich erzeugte Blase in der Wirtschaftsgeschichte zum Platzen kommen wird.

Wir sehen: alles nach Plan… All die kleinen Prozessschritte, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, müssen im Gesamtkontext gesehen und analysiert werden. Sie zeigen eindeutig auf, dass sich die Systeme nicht weiter aufrecht erhalten lassen und dass die “Zeit der Transformation” im Sinne der IGE nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

Quellen:
Russia’s Lavrov takes swipe at U.S. ‘attacks’ on international order
Trump says he told Saudi’s King Salman that the ruler wouldn’t last without US support
Auto Sales Sputtered in September Amid Rising Interest Rates, Trade Concerns

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