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Syrien: Saudis bestätigen Diskussion über eine US-angeführte InvasionLesezeit: 4 Minuten

Flagge Saudi-Arabien - Bildquelle: Wikipedia

Flagge Saudi-Arabien – Bildquelle: Wikipedia

In einem Interview mit Reuters bestätigte ein Mitarbeiter des saudischen Kriegsministers, Brigade General Ahmed Asseri, nicht nur, dass Riad eine direkte militärische Invasion Syriens ins Auge fasste, sondern dass sie dies in Zusammenarbeit mit 49 anderen Nationen getan haben, die eine US-geführte Koalition gegen den Islamischen Staat bilden sollen. Er bestätigte zudem, dass es “eine politische Diskussion” über die Möglichkeit der Verbringung von Bodentruppen nach Syrien gab. Erste Hinweise hierzu waren im letzten Monat beim Brüsseler Ministertreffen zu Syrien aufgetaucht:

It was discussed two weeks ago in Brussels.
(Es wurde vor zwei Wochen in Brüssel diskutiert.)

Asseri schränkte seine Aussage zwar ein, dass es nur auf “politischer Ebene” zu Diskussionen kam, nicht aber zu Gesprächen über eine konkrete “militärische Mission”. Er unterstrich im Reuters-Interview zudem, dass Saudi-Arabien bereit sei Truppen zu stellen, wenn es zur Entscheidung kommt in Syrien eine Invasion zu starten, die laut Asseri von Riad derzeit auch militärisch vorbereitet und geplant wird:

Once this is organized, and decided how many troops and how they will go and where they will go, we will participate in that. We need to discuss at the military level very extensively with the military experts to make sure that we have a plan.
(Sobald dies organisiert und entschieden ist, wie viele Truppen und wie sie dorthin gelangen und wohin sie gehen werden, werden wir daran teilnehmen. Wir müssen auf der militärischen Ebene mit den militärischen Experten sehr intensiv darüber diskutieren, um sicherzustellen, dass wir einen Plan haben.)

Die USA in Person des Sprechers des US-Außenministeriums, John Kirby, bestätigte die Absichten der Saudis und Washington begrüsse sogar eine mögliche Zuasmmenarbeit mit den saudischen Streitkräften:

But there’s a lot that needs to be discussed in terms of what they would do, what their makeup would be, how they would need to be supported by the coalition going forward. So there’s a lot of homework that needs to be done.
(Aber es muss eine Menge – im Bezug auf das, was zu tun wäre, wie ihre Planung aussieht, wie sie von der Koalition unterstützt werden müssen, wenn sie dies fortsetzen – diskutiert werden. Es gibt eine Menge an Hausaufgaben, die erledigt werden muss.)

Damaskus reagierte über die syrische Nachrichtenagentur SANA und liess verlautbaren, dass Riad jede Chance auf Frieden in Syrien torpediere und dass es eine “destruktive Rolle” in diesem Prozess spiele sowie die “Sicherheit und Stabilität der Welt” gefährte. Die syrische Regierung forderte sogar den UN-Generalsekretär dazu auf, dass ein Untersuchungsausschuss gebildet werden solle, der die Möglichkeit von “Verbrechen, die durch das saudische Regime begangen wurden und noch begangen werden” prüfen müsse.

Parallel dazu war zu hören, dass die US-geführte Koalition weiterhin Waffen und Ausrüstung an die “moderaten Terroristen” in Syrien liefen werde – trotz des Friedensabkommens/Waffenstillstandsabkommens:

We will continue to provide equipment packages to vetted leaders and their units so that over time they can make a concerted push into territory still controlled. As a matter of policy, we won’t comment or speculate on potential future operations.
(Wir werden auch weiterhin Ausrüstungspakete an geprüfte Anführer und ihre Einheiten liefern, so dass sie im Laufe der Zeit eine konzertierte Offensive in dem Gebiet durchführen können, das sie noch kontrollieren. Aufgrund der Gegebenheiten werden wir mögliche künftige Operationen nicht kommentieren oder darüber spekulieren.)

Nur wenige Wochen nachdem Russland durch den Premierminister Medwedjew vor der Gefahr eines Weltkriegs warnte, bestätigen die Saudis und die USA ihre Bestrebungen bzgl. Syrien. Die Friedensverhandlungen und das seit dem Wochenende bestehende Waffenstillstandsabkommen als reines Ablenkungsmanöver. Der Westen will Krieg in Syrien, der sich nicht nur gegen Assad richtet, sondern vornehmlich gegen Moskau. Wer immer noch die Augen davor verschließt, und wer immer noch nicht erkennen will, dass alle Bestrebungen des Westens nur darauf ausgerichtet sind, sich neu zu positionieren und aufzustellen, dürfte bald die Realität über die Bildschirme flimmen sehen.

Quellen:
Saudis Confirm Discussion With U.S. Led Coalition Of Potential Invasion Of Syria
‘We will participate’: Saudi military admits US coalition mulling ground invasion in Syria
US will not rule out Saudi ground troops being sent into Syria
Coalition discussed Syria ground incursion: Saudi official
The Syrian war enters a dangerous phase
Putin threatens world war again this time over syria will turks and saudis call his bluff

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4 Antworten

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  1. 15. April 2016

    […] Nur wenige Wochen nachdem Russland durch den Premierminister Medwedjew vor der Gefahr eines Weltkriegs warnte, bestätigen die Saudis und die USA ihre Bestrebungen bzgl. Syrien. Die Friedensverhandlungen und das seit dem Wochenende bestehende Waffenstillstandsabkommen als reines Ablenkungsmanöver. Der Westen will Krieg in Syrien, der sich nicht nur gegen Assad richtet, sondern vornehmlich gegen Moskau. Wer immer noch die Augen davor verschließt, und wer immer noch nicht erkennen will, dass alle Bestrebungen des Westens nur darauf ausgerichtet sind, sich neu zu positionieren und aufzustellen, dürfte bald die Realität über die Bildschirme flimmen sehen. Syrien: Saudis bestätigen Diskussion über eine US-angeführte Invasion In einem Interview mit Reuters bestätigte ein Mitarbeiter des saudischen Kriegsministers, Brigade General Ahmed Asseri, nicht nur, dass Riad eine direkte militärische Invasion Syriens ins Auge fasste, sondern dass sie dies in Zusammenarbeit mit 49 anderen Nationen getan haben, die eine US-geführte Koalition gegen den Islamischen Staat bilden sollen. Er bestätigte zudem, dass es „eine politische Diskussion“ über die Möglichkeit der Verbringung von Bodentruppen nach Syrien gab. Erste Hinweise hierzu waren im letzten Monat beim Brüsseler Ministertreffen zu Syrien aufgetaucht: hier weiter […]

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