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De-Dollarisierung: Zölle, Trump und CBDCsLesezeit: 10 Minuten

US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / JESHOOTS-com; Pixabay License

US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / JESHOOTS-com; Pixabay License

Seit vielen Jahren spreche ich über die wachsende globale wirtschaftliche Kluft zwischen Ost und West. Dieser brisante Gegensatz zwischen den BRICS-Staaten und den USA/dem Westen ist kein Produkt der Ära Trump. Er hat sich über Jahrzehnte entwickelt und besteht aus einer Vielzahl komplexer Komponenten, und zahlreiche Handelspartner des Westens haben sich bereits seit 2008 auf die Folgen vorbereitet.

Gleichzeitig waren hinter den Kulissen böswillige Einflüsse im Spiel: Sonderinteressen innerhalb der Davos-Clique haben unermüdlich daran gearbeitet, die westliche Wirtschaft und den US-Dollar zu untergraben. Aber was ist das eigentliche Ziel dieser Agenda?

Im Jahr 2018 veröffentlichte ich einen Artikel mit dem Titel Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein. Darin beschrieb ich die grundlegenden Mechanismen des „falschen Ost-West-Paradigmas“ und wie sich Bankinstitute wie der IWF und die BIZ positionierten, um aus dem Chaos einen Vorteil zu ziehen. Damals war der „Handelskrieg“ eine Art Fehlstart, aber alle Voraussetzungen für das, was wir heute erleben, waren bereits vor sieben Jahren gegeben. Lassen Sie sich nicht von Trump und den 90-tägigen Aussetzungen einiger seiner Zölle täuschen, die wirtschaftliche Entkopplung wird das beherrschende Thema des Jahrzehnts sein, und die Zölle werden zweifellos immer wieder auftauchen – nicht nur in den USA.

Trumps gezielt vorbereitete und vom Establishment gewollte Rückkehr ins Weiße Haus bereitet nun die Bühne für das Ende des bisherigen Globalismus (der in seiner Form nicht mehr von den IGE gebraucht wird), aber ich möchte klarstellen, dass ich davon ausgehen, dass die IGE versuchen werden, das Ende der alten Weltordnung zu nutzen, um ihre „neue Weltordnung“ einzuführen.

Im Jahr 2018 schrieb ich im erwähnten Artikel:

Um es nochmals ganz knapp zusammenzufassen: Russland und China haben sich vollumfänglich hinter die globalistischen Institutionen unserer Zeit gestellt. Sei es der IWF oder sei es die BIZ. Die Regierungen dieser beiden Länder haben gefordert, dass der Korb der Sonderziehungsrechte des IWF als Basis für ein neues Weltreservewährungssystem genutzt wird. Moskau und Peking wollen, dass der IWF, eine durch und durch von den IGE kontrollierte Institution, zum de facto Herrscher über ein neues globales monetäres System wird.

[…]

Mit dem Aufstieg der so einfach zu generierenden Kryptowährungen und dem leicht nachverfolgbaren Blockchain-Wechselmechanismus, haben die IGE das perfekte „Liquiditätswerkzeug“ in den Händen, um den US-Dollar als Weltreservewährung ablösen zu können. Alles, was sie jetzt noch brauchen, ist eine Krise, um in deren „Schutz“ die Transaktion zu vollenden.

[…]

Es scheint so zu sein, dass gerade ein Krisenereignis ausgelöst wird. In Form eines internationalen Wirtschaftskrieges. Dieser Wirtschaftskrieg ist meiner Meinung nach so ausgelegt, dass aus diesem eines Tages ein „Weltkrieg“ werden wird, ohne dass ein klassischer Schuss gefallen ist. Zumindest wird man das so einmal später in den Geschichtsbüchern lesen können.

Wie ich schon oft erwähnt habe, ist der Weltreservestatus des US-Dollars, der 1944 mit dem Bretton-Woods-Abkommen eingeführt wurde, seit langem die Achillesferse der USA (Stichwort unter anderem Triffin-Dilemma).

Technisch gesehen genießen die USA einen beneidenswerten Handelsvorteil sowie einen Vorteil bei den monetären Anreizen, da der US-Dollar bei der Mehrzahl der internationalen Transaktionen verwendet wird. Das bedeutet, dass die Federal Reserve mit wilder Hingabe US-Dollars drucken kann und die meisten davon von ausländischen Banken, Regierungen und Unternehmen im Ausland absorbiert werden, was wiederum die US-Inflation zum großen Teil externalisiert. Auf diese Weise ist der US-Dollar bereits eine Art Betatest für eine Einheitswährung.

Der US-Dollar wird daher in Krisenzeiten immer noch als „sicherer Hafen“ betrachtet, was auch darauf zurück zu führen ist, dass Billionen US-Dollar von der Federal Reserve aus dem Nichts geschaffen und nach dem Crash von 2008 ins Ausland transferiert wurden. Auch die Billionen, die während der Plandemie geflossen sind, müssen hier erwähnt werden. In der Zwischenzeit holt die USA (und damit die Welt) die überbordende Geldschöpfung in Form einer Stagflationskrise endgültig ein. Das US-Dollarsystem, wie wir es kennen, ist bedenklich instabil, und weitere Konjunkturmaßnahmen werden es nicht retten.

Die alten „globalen Vereinbarungen“ gehen zu Ende, und in vielerlei Hinsicht ist das auch notwendig. Die europäischen Staatsoberhäupter werden immer autoritärer; sie werfen jetzt täglich Menschen wegen Online-Memes/-Äußerungen ins Gefängnis, und sie werfen auch ihre konservativen politischen Gegner ins Gefängnis, um sie an der Teilnahme an Wahlen zu hindern. Europa ist nicht länger mehr das „alte Europa“ auf dessen Fundament auch die USA beruhen – und die US-amerikanische Öffentlichkeit beginnt, dies zu erkennen.

Die ausgelagerte Produktion vornehmlich nach Asien, die Grundlage der derzeitigen globalen Lieferkette, ist reformbedürftig. Aufgrund des Reservestatus sind die USA zur „Weltbank“ geworden. Die USA wurden in die Rolle einer Verbrauchernation gedrängt, die ihre zunehmend entwerteten US-Dollars in einer Spirale des inflationären Niedergangs ausgibt, während das Land nur sehr wenig auf dem eigenen Boden produziert.

Donald Trumps Zollaktionen, von denen ich annehme, dass sie in den nächsten Jahren kumulativ sein werden, sind Ausdruck des Wunsches der USA, den bisherigen globalistischen Status quo zu beenden und eine neue Form der Herrschaft zu etablieren. Die Rhetorik des Rests der Welt und der Medien lautet jedoch, dass diese Zölle eine „Kriegshandlung“ darstellen. Wie ich schon vor Jahren vorausgesagt habe, ist es den USA nicht erlaubt, vom Bretton-Woods-System abzuweichen, ohne als „Aggressor“ dargestellt zu werden, der seine Nachbarn zerstören will.

Das wohl wichtigste internationale Handelsgremium wird derzeit von Brasilien geleitet und umfasst unter anderem China, Russland, Indien, Südafrika, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die gängige Theorie vieler alternativer Ökonomen ist, dass sich die BRICS schließlich vollständig vom US-Dollar abkoppeln und ihr eigenes gemeinsames Währungssystem einführen werden.

Ich habe eine ähnliche Theorie aufgestellt, wenngleich ich behaupte, dass die Situation nicht so einfach ist, wie einige Analysten meinen. Es handelt sich nicht nur um das alte „falsche Ost-West-Paradigma“, das derzeit medial hinter einer Spaltung zwischen Ost und West „versteckt“ wird, das zu einem Bruch in der US-Dollarstruktur führen soll – es geht um viel mehr.

Vor zehn Jahren standen die BRICS wirtschaftlich viel besser da, und das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, einen konkurrierenden Währungsrahmen einzuführen. Heute befindet sich Russland mitten in einem Stellvertreterkrieg mit der NATO in der Ukraine, China steht am Rande eines deflationären Zusammenbruchs und Südafrika am Rande eines sozialen Zusammenbruchs. Abgesehen von Ölproduzenten wie Saudi-Arabien gibt es kein einziges BRICS-Mitglied, das nicht vor extremen finanzpolitischen Turbulenzen steht. Mit anderen Worten: Die BRICS werden keine Alternative bilden können, sondern sich vielmehr in die neuen, gewollten Strukturen „einbringen“.

Ich denke, dass dies von Anfang an der Plan war. Die globalistischen Institutionen wie der IWF, die BIZ und die Weltbank haben sich seit langem auf die Einführung von CBDCs (Central Bank Digital Currencies) vorbereitet, zusammen mit einer einzigen, vom IWF kontrollierten globalen digitalen Währung, die dem SZR-Korb beigefügt/angehängt wird. Die BRICS-Staaten sollen gar nicht mit dem US-Dollar konkurrieren, sie sollen nur dabei helfen, diese letzte Säule des alten System zu zerschlagen.

Wie die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, im Jahr 2023 zugab:

CBDCs sollten keine fragmentierten nationalen Angebote sein… Für effizientere und fairere Transaktionen brauchen wir Systeme, die Länder miteinander verbinden: Wir brauchen Interoperabilität… Aus diesem Grund arbeiten wir beim IWF am Konzept einer globalen CBDC-Plattform.

(CBDCs should not be fragmented national propositions… To have more efficient and fairer transactions we need systems that connect countries: we need interoperability… For this reason at the IMF, we are working on the concept of a global CBDC platform.)

Ein solches Programm könnte nur durchgeführt werden, nachdem schwere wirtschaftliche Turbulenzen die Bevölkerungen aller Nationen verzweifelt nach einer zentralen Lösung suchen lassen. Der bevorstehende BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro, der für Juli geplant ist, sollte genau beobachtet werden, da er zeitlich fast genau mit dem Ende von Trumps 90-tägiger Zollpause übereinstimmt. Es wird erwartet, dass auf dem Gipfel sowohl der Handelskrieg als auch das Thema „De-Dollerisierung“ eingehend behandelt werden. Trump hat zuvor jedem Land, das einen Versuch zur De-Dollerisierung unternimmt, mit Zöllen in Höhe von 150% gedroht. Für mich Teil der Taktik.

In seiner Rede auf dem BRICS-Gipfel 2024 in Kasan (Russland) sagte der russische Präsident Wladimir Putin:

Der Dollar wird als Waffe benutzt. Wir sehen das ganz deutlich. Ich halte dies für einen großen Fehler derjenigen, die dies tun.

(The dollar is being used as a weapon. We really see that this is so. I think that this is a big mistake by those who do this.)

Dies war derselbe Gipfel, auf dem Putin ein Modell eines „BRICS-Dollars“ vorstellte und über die Schaffung einer BRICS-Währung sprach. Natürlich ist Russland nicht in der Lage, eine neue Reservewährung einzuführen, und China auch nicht, aber ich denke, dass dieses Gespräch ein Vorläufer für einen größeren internationalen Vorstoß für ein neues, vom IWF verwaltetes Reservesystem ist.

Die BRICS beabsichtigen, die mexikanische Regierung auf dem Gipfeltreffen in Rio de Jeneiro im Juli 2025 zu umwerben, und es wird auch darüber gesprochen, dass die europäischen Länder den Handel mit China ausweiten, um Trumps Zollbemühungen zu vereiteln. Aber auch hier gilt, dass Chinas Wirtschaft derzeit mit einer deflationären Katastrophe liebäugelt und es keine einzige Nation oder Gruppe von Nationen gibt, die in der Lage wäre, die von den USA hinterlassene Lücke auf den Verbrauchermärkten zu füllen.

Auch wenn eine chinesische Lösung unwahrscheinlich ist, deutet das Verhalten der BRICS-Staaten darauf hin, dass eine Art Plan im Gange ist. China und Indien haben massive Goldreserven gehortet, und dies könnte als Vorbereitung auf eine Abkehr vom US-Dollar dienen, wobei Gold in die Höhe schießen würde, wenn der US-Dollar fällt. Die anhaltende Verlagerung in Kryptowährungen und CBDCs ist meines Erachtens auch ein Versuch, ein Polster für die De-Dollarisierung zu schaffen.

Denken Sie daran, dass nichts davon ohne globalistische Organisationen möglich ist, die die Verbreitung der Technologie erleichtern. Die BIZ war in den letzten fünf Jahren besonders aktiv bei der Erprobung grenzüberschreitender CBDC-Swaps und sicherer CBDC-Transaktionen. Die BRICS wären nichts anderes als ein Vehikel für die Verbreitung eines globalistischen CBDC-Resets.

Bedeutet dies, dass die USA und Trump in eine Falle tappen? Erleichtern die Zölle die Rechtfertigung einer internationalen Abkehr vom US-Dollar? Ist Trump Teil dieses Spiels der IGE? Ich behaupte, dass Trump tatsächlich Teil davon ist (auch wenn er sich selbst dessen vielleicht gar nicht bewusst ist), dass er als konservative Kraft die Schuld des Zusammenbruchs am langen Ende tragen soll und er letztlich die „Eine-Welt-Lösung“ zu verantworten haben wird, weil „Kleinstrukturen die Probleme unserer Zeit“ nicht mehr lösen können. Dieser Neustart wird seitens der IGE in jedem Fall versucht werden; Trump und die Konservativen werden in jedem Fall beschuldigt werden. Die USA werden den BRICS und Europa die Schuld geben – die BRICS und Europa werden USA die Schuld geben. Und die IGE werden sich die Hände reiben, weil ihr Divide et Impera einmal mehr funktioniert hat.

Es sollte auch beachtet werden, dass die Mittelschicht und die von Armut betroffenen Bürger Chinas und Europas ihre Regierungen weitgehend ABLEHNEN. Die Eliten haben sie über alle Maßen missbraucht und finanziell ausgepresst, und die wenigen Freiheiten, die ihnen noch geblieben sind, werden immer weiter beschnitten. Die meisten dieser Menschen stehen auf der Seite der Globalisierungsgegner. In diesem Krieg ist nicht jeder auf der Welt gegen die USA, Russland, China oder auf einer bestimmten Seite – auch wenn die Hochleistungspresse uns dies glauben machen will.

Der nächste BRICS-Gipfel sollte genau beobachtet werden, denn er könnte uns Aufschluss darüber geben, wann die nächste Phase des „Großen Neustarts“ beginnen wird. Seien Sie nicht überrascht, wenn die Rhetorik der BRICS-Staaten äußerst feindselig gegenüber den USA ist und die Abkopplung vom US-Dollar das Hauptthema der Diskussion ist. Seien Sie auch nicht überrascht, wenn „De-Dollarisierung“ in den nächsten Jahren zu einem gängigen Begriff wird.

Quellen:
Is “De-Dollerization” On The Table? BRICS Summit Approaches As Trade War Simmers
Ost vs. West: Der Dritte Weltkrieg wird ein Wirtschaftskrieg sein
IMF working on global central bank digital currency platform

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3 Antworten

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  1. 17. April 2025

    […] gestern bin ich im Artikel De-Dollarisierung: Zölle, Trump und CBDCs auf den US-Dollar und seine Rolle bzw. derzeitige Lage eingegangen. Unter anderem schrieb […]

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