Skip to content

SIPRI: Internationale Waffen(ver)käufe auf Niveau wie zu Zeiten des Kalten KriegesLesezeit: 3 Minuten

SIPRI Stockholm - Bildquelle: Wikipedia / Ghagmeyer, Namensnennung 3.0 nicht portiert

SIPRI Stockholm – Bildquelle: Wikipedia / Ghagmeyer, Namensnennung 3.0 nicht portiert

In den letzten fünf Jahren haben die weltweiten Waffenverkäufe wieder ein Niveau erreicht, wie zuletzt zu Zeiten des Kalten Krieges. Laut des Jahresberichts des Stockholm International Peace Institute (SIPRI), das die Felder “Konflikte, Rüstung, Rüstungskontrolle und Abrüstung (conflict, armaments, arms control and disarmament)” untersucht, wurden im Zeitraum 2012 bis 2016 mehr Waffen verkauft als in einer anderen Fünfjahresperiode seit 1990. Allein um 87% stieg der Import von Waffen durch nationale Regierungen, wenn man die Perioden 2007 bis 2011 und 2012 bis 2016 miteinander vergleicht.

Einer der Spitzenreiter ist dabei – wie sollte es auch anders ein – Saudi-Arabien:

Saudi-Arabien, das eine militärische Intervention in Jemen führt, die Hunderte von zivilen Leben kostet, war der weltweit zweitgrößte Importeur nach Indien und erhöhte seine Importe um 212%, vor allem aus den USA und Großbritannien.

(Saudi Arabia, which leads a military intervention in Yemen that has costs hundreds of civilian lives, was the world’s second largest importer after India, increasing its intake by 212 %, mainly from the US and the UK.)

Das obige Zitat, das aus einem Artikel des Guradians stammt, ist jedoch einmal mehr – ganz wie wir es von der Hochleistungspresse kennen – in einem Punkt mehr als beschönigend. Denn laut UN-Angaben wurden in Jemen zwischenzeitlich mehr als 10.000 unschuldige Zivilisten getötet. Hier von “einigen Hundert” zu sprechen liegt für mich ganz klar auf der vorgebenen Propagandalinie, dass es den Krieg in Jemen eigentlich in der westlichen Öffentlichkeit gar nicht so richtig geben darf. Schließlich macht es sich nicht so gut, wenn einer der wichtigsten Alliierten des Westens in unserer Hochleistungspresse mit der Tatsache konfrontiert wird, dass diese 10.000 Menschen zum Großteil durch Riad ermordet worden sind. Zudem verschweigt der Guardian einmal mehr, dass es sich beim Krieg im Jemen um einen brutalen und vor allem illegalen Krieg handelt. Der Ausdruck “Angriffskrieg” wäre hier wesentlich besser angebracht, als “militärische Intervention”.

Seitdem Saudi-Arabein gegen seinen Nachbarn Krieg führt, haben sich die Waffenimporte Riads verdreifacht. Ein wahres Geschenk für die Rüstungsindustrie, insbesondere in den USA und in Großbritannien. Allein die Obama-Administration hat laut offziellen Angaben Waffenverkäufe im Wert von 115 Milliarden US-Dollar genehmigt.

Dem Bericht von SIPRI könnem wir weiter entnehmen, dass der Hauptabnehmer von Waffen die Region Asien ist. Indien ist dabei einer der weltweiten Treiber und versucht gegenüber seinen Rivalen China und Pakistan aufzuholen. Allein 13% des weltweiten Waffenimporte geht auf das Konto der “größten Demokratie der Welt”. Interessant ist dabei auch, dass es hauptsächlich auf russische Waffentechnik setzt, während seine Nachbarn auf Waffen aus NATO-Ländern bauen.

Die USA und Russland sind allein für über 50% der weltweiten Waffenverkäufe verantwortlich. Und wenig überraschend, dass die USA der größte Waffenhändler der Welt bleibt.

Der Iran, der fälschlicherweise immer als größter Sponsor des Terrorismus und regionaler Aggressor bezichtigt und diffamiert wird, steht gerade einmal für 1,2% der Waffenkäufe, während das kleine Katar (einer der Hauptunterstützer des IS) allein seine Importe um 245% gesteigert hat.

Letztlich bestätigt der Bericht vom Stockholm International Peace Institute, das, wovor viele warnen (wie der ehemalige Präsident der UdSSR Michael Gorbatschow): die Welt wird von den Eliten auf einen (konventionellen) Krieg vorbereitet.

Quellen:
Global Arms Sales Paint Chilling Picture Of World At War
Increase in arms transfers driven by demand in the Middle East and Asia, says SIPRI
About SIPRI
Global arms trade reaches highest point since cold war era
Human Rights Watch Releases Disturbing Report on US-Backed War in Yemen
Despite 10,000 civilian casualties in Yemen — 13 per day — U.S. reaffirms support for Saudi Arabia
U.N. experts warn Saudi-led coalition allies over war crimes in Yemen
Obama Has Offered Saudi Arabia $115 Billion In Arms Sales During Presidency
Iran is ‘world’s biggest sponsor of state terrorism’, says US Defense Secretary James Mattis
Gorbachev: ‘It All Looks as If the World Is Preparing for War’

Beitrag teilen:

Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
www.konjunktion.info unterstützen:

Das könnte Sie auch interessieren …

19 Antworten

    Sie müssen angemeldet sein, um die Kommentare lesen zu können.
  1. 24. Februar 2017

    […] SIPRI: Internationale Waffen(ver)käufe auf Niveau wie zu Zeiten des Kalten Krieges In den letzten fünf Jahren haben die weltweiten Waffenverkäufe wieder ein Niveau erreicht, wie zuletzt zu Zeiten des Kalten Krieges. Laut des Jahresberichts des Stockholm International Peace Institute (SIPRI), das die Felder „Konflikte, Rüstung, Rüstungskontrolle und Abrüstung (conflict, armaments, arms control and disarmament)“ untersucht, wurden im Zeitraum 2012 bis 2016 mehr Waffen verkauft als in einer anderen Fünfjahresperiode seit 1990. Allein um 87% stieg der Import von Waffen durch nationale Regierungen, wenn man die Perioden 2007 bis 2011 und 2012 bis 2016 miteinander vergleicht. Einer der Spitzenreiter ist dabei – wie sollte es auch anders ein – Saudi-Arabien: hier weiter […]

Skip to content