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USA: “Green Deal” – Von Umfragewerten und “aufgeladenen Fragetechniken”Lesezeit: 5 Minuten

Grüner US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / QuinceMedia; Pixabay Lisence

Grüner US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / QuinceMedia; Pixabay Lisence

Die Zustimmungsraten der Wähler für die Partei Die Grünen ist in den letzten Monaten in Deutschland rasant gestiegen. Auch in den USA unterstützen immer mehr Menschen den neuen “Green Deal”. So sollen nach neuesten Umfragen 80% der US-Amerikaner hinter dieser Politik stehen.

Aber entsprechen die Umfragen der Realität oder wird hier nur wieder im Sinne der verschiedensten Agenden der UN Propaganda betrieben?

Denn unter der Oberfläche solcher Umfragewerte von 80% steckt immer etwas mehr als man auf den ersten Blick vermutet. So wurde zwar die eingangs erwähnte Umfrage von einem Professorenteam der George Mason University in Virginia und der Yale University in Connecticut vorgenommen, aber bei der Umfrage handelte es sich um einen sogenannte “Push Poll”, der so gestaltet ist, dass ausgewählte Befragte sich zugunsten des von den Verfassern formulierten Vorschlags aussprechen.

Der Trick dabei ist die eingesetzte Fragetechnik bzw. Wortwahl. Statt die Befragten direkt zum Thema des “Green Deal” zu befragen, wird den Befragten zuerst eine “flammende Synopsis” für den “Green Deal” präsentiert:

Einige Kongressmitglieder schlagen einen “Green New Deal” für die USA vor. Sie sagen, dass ein Green New Deal Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft Amerikas stärken wird, indem der Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberen, erneuerbaren Energien beschleunigt wird. Der Deal würde in den nächsten 10 Jahren 100% des Stroms der Nation aus sauberen, erneuerbaren Quellen erzeugen; eine Erneuerung des Energienetzes, der Gebäude und der Verkehrsinfrastruktur des Landes [mit sich bringen]; die Energieeffizienz erhöhen; in Forschung und Entwicklung für grüne Technologien investieren; und Schulungen für Arbeitsplätze in der neuen grünen Wirtschaft anbieten.

(Some members of Congress are proposing a “Green New Deal” for the U.S. They say that a Green New Deal will produce jobs and strengthen America’s economy by accelerating the transition from fossil fuels to clean, renewable energy. The Deal would generate 100% of the nation’s electricity from clean, renewable sources within the next 10 years; upgrade the nation’s energy grid, buildings, and transportation infrastructure; increase energy efficiency; invest in green technology research and development; and provide training for jobs in the new green economy.)

Diese “Einführung” führt gezielt dazu, dass die Befragten ein positives Bild mit dem Thema des “Green Deals” verbinden. Es malt geradezu den Wechsel auf die “grüne Energie” in grünsten Farben, obwohl allein der Zeitplan von 10 Jahren unrealisierbar ist. Es wird zudem ein positives Bild von Arbeitsplatzzubau und Wirtschaftswachstum gezeichnet, ohne zu erklären, dass diese Annahmen auf einem parallel anzustoßenden und bislang in seinem Ausmass noch nie gekannten staatlichen US-Arbeitsplatzprogramm beruht, der einen Großteil der US-Wirtschaft unter das Management der US-Regierung stellen würde.

Diese “Einführung” lässt auch nicht erkennen, dass eine solche “Job-Garantie” mit einem ausufernden Bürokratismus einhergehen wird, um die die zentralisierte Wirtschaftsplanung zu verwirklichen. Außerdem bleibt darin unerwähnt, dass zukünftig Flugreisen zugunsten von Zugreisen verboten/reduziert werden sollen. Zudem bleiben die Kosten für die teueren Renovierungen und den Wiederaufbau alter Anlagen ungeklärt, die man jedoch benötigt, um die neuen Energieeffizienzrichtlinien verwirklichen zu können. Und man findet nichts über die enormen Gesamtkosten, die bis zu 93 Billionen US-Dollar ausmachen können.

Stattdessen bleiben all diese “Randnotizen des Green Deals” unerwähnt und das Hauptaugenmerk wird auf den positiven Aspekt gelegt – egal wie unrealistisch oder letztlich kostspielig das auch sein wird. Ganz so als wäre die “Einführung” neutral und faktenbasiert.

Diese Kombination aus absichtlicher Auslassung und steuernder Befragung nutzt die öffentliche Ignoranz die Realität abbilden zu wollen. Als relativ neues Thema sind die Details des “Green Deals” für die meisten US-Amerikaner noch etwas völlig Unbekanntes. Die Umfrageinstitute bestätigen in einer Extrafrage sogar diese Feststellung, die zeigt, dass 83% der Befragten “überhaupt nichts” über die Details des Programms wissen. Nachdem man sie also mit einer positivierten und mit Vorurteilen belastenden Synopsis “bearbeitet” hat, ist es wenig überraschend, dass die Mehrheit hinter diesem “Green Deal”, der letztlich in seiner angedachten Ausprägung nichts anderes wie Sozialismus 2.0  ist, steht.

Solche mit einer Meinung “aufgeladenen” Umfragen sind gemeinhin Bestandteil einer politischen Kampagne, gespielt mit schmutzigen Tricks, in der Marketingfirmen, die mit bestimmten Kandidaten oder Parteien zusammen arbeiten, versuchen eine Illusion aufzubauen, dass es eine öffentliche Unterstützung für ein bestimmtes Thema gibt, in dem man gezielt die Fragen in der Umfrage “auflädt” und die Ergebnisse dann so darstellt als wären sie durch eine genaue Beobachtung der Meinung der Menschen zustande gekommen. Solche Taktiken verstoßen gegen die Standardpraktiken des Umfragedesigns und der erlaubten Fragestellungen.

Unglücklicherweise sind die Mitglieder des Umfrageteams keine Kampagnenmanager – es sind Universitätsprofessoren von Forschungseinrichtungen, die auf die – Achtung jetzt kommt’s!“Kommunikation des Kimawandels” spezialisiert sind. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sie die Umfrage mit “aufgeladenen” Fragen und einem “Vorspann des Positivismus” versehen haben – ethische Fragen und Forschungsehre einfach hinten angestellt.

Quellen:
That Fake Poll on the Green New Deal
Poll: Majorities of both parties support Green New Deal
The Green New Deal has Strong Bipartisan Support
The Job Guarantee: A Critical Analysis (Executive Summary)
About this Proposal to End Air Travel
Zoning Makes the Green New Deal Impossible
Alexandria Ocasio-Cortez’s Green New Deal Could Cost $93 Trillion, Group Says
Questionnaire design
Yale Program on Climate Change Communication
George Mason University – Center for Climate Change Communication

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