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Venezuela: Wenn Fakten nicht zum gewünschten Bild passen – Post-Relotius oder wollen sie es nicht lernen?Lesezeit: 2 Minuten

Das ehemalige Nachrichtenmagazin Der Spiegel hat Ende des vergangenen Jahres mit dem Relotius-Skandal aufgezeigt, dass der heutige Journalismus nicht mehr mit dem der vergangenen Jahrzehnte vergleichbar ist. Geschrieben wird das, was ins gewünschte Narrativ passt. Überprüfung der Meldungen und Artikel? Meist Fehlanzeige.

Bekanntlicherweise hatte der Spiegel nach der Aufdeckung der Fantasieartikel von Relotius Besserung gelobt und sich zudem als Opfer des eigenen ehemaligen Mitarbeiters geriert.

Dass sich letztlich nichts an der Qualitätskontrolle bei Spiegel und all den anderen Mainstreamlern getan hat, zeigt der aktuelle Fall der angeblichen Blockade der Grenzbrücke zwischen Venezuela und Kolumbien durch den Präsidenten Maduro.

Ein kleiner Auszug aus dem Spiegel-Artikel Maduro lässt Grenzbrücke nach Kolumbien blockieren:

Inmitten des Streits um humanitäre Hilfe für Venezuela haben die Behörden des südamerikanischen Krisenlandes eine Autobrücke zum Nachbarland Kolumbien blockiert. Bilder zeigen, wie die Brücke Tienditas nahe der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta mit dem Auflieger eines Tanklastzugs und zwei Containern blockiert wurde…

Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Google News "Venezuela Grenzbrücke" - Abruf am 11.2.2019 https://news.google.com/search?q=venezuela%20grenzbr%C3%BCcke&hl=de&gl=DE&ceid=DE%3Ade

Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Google News “Venezuela Grenzbrücke” – Abruf am 11.2.2019 https://news.google.com/search?q=venezuela%20grenzbr%C3%BCcke&hl=de&gl=DE&ceid=DE%3Ade

Hätte man sich bei der Hochleistungspresse eingehender mit dem Thema Recherche beschäftigt und sich nicht auf die Nachrichtenagenturen allein verlassen, die die Quelle für den Artikel bildeten, dann hätte man ziemlich schnell feststellen können, dass zwar die Blockade auf der Tienditas-Brücke mittels LKW-Aufleger bzw. Container durch Venezuela erfolgt ist, aber auch, dass auf kolumbianischer Seite schon seit 2017 ein Blechzaun aufgebaut wurde, der von kolumbianischen Grenzern bewacht wird. Desweiteren hätte man dann herausfinden können, dass die 2016 fertiggestellte Brücke wegen Streitigkeiten zwischen Kolumbien und Venezuela nie eröffnet worden war. Eine Blockade allein durch Madura im Kontext der aktuellen Geschehnisse ist also de facto Fake News.

Tienditas-Brücke kolumbianische Seite - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Video auf https://www.welt.de/politik/ausland/video188407223/Venezuela-Hilfsgueter-als-Politikum.html

Tienditas-Brücke kolumbianische Seite – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Video auf https://www.welt.de/politik/ausland/video188407223/Venezuela-Hilfsgueter-als-Politikum.html

Einmal mehr verdingen sich unsere Medien als Steigbügelhalter und schlagen kräftig die Kriegstrommeln. Man mag zu Maduro stehen wie man will, aber mit Fake News und militärischen Drohungen wird nur erreicht, dass sich die gewollte Eskalation weiter verschärft – inklusive Toten auf allen Seiten. Was wir gerade erleben, ist Kriegstreiberei par excellence – mit Politik und Medien mitten drin.

Wer detaillierte Informationen zur Tienditas-Brücke und der Blockade bzw. des Blechzauns sucht, findet diese bei medium. com im Artikel The Tienditas Bridge “blockade” von Justin Emery.

Quellen:
Maduro lässt Grenzbrücke nach Kolumbien blockieren
Google News “Venezuela Grenzbrücke” – Abruf am 11.2.2019
Hilfsgüter als Politikum
The Tienditas Bridge “blockade”

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