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Deutsche Bank: 4 Milliarden ProzessrückstellungenLesezeit: 2 Minuten

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Deutsche Bank Frankfurt

Deutsche Bank Frankfurt – Bildquelle: Wikipedia / Thomas Wolf, www.foto-tw.de

Kein Skandal und keine Manipulation am Finanzmarkt in der jüngeren Vergangenheit bei der die Deutsche Bank nicht beteiligt war. Deswegen musste das größte deutsche Bankhaus, das nach eigenem Bekunden in den nächsten Jahren mit den Größen der Wall Street gleichziehen will, die Rückstellungen bei Prozesskosten allein im dritten Quartal um 1,2 auf 4 Milliarden Euro hochschrauben.

Aufgeschreckt von den ersten Strafzahlungen und Vergleichen im Liborskandal durch JP Morgan (13  Milliarden US-Dollar) oder UBS und die niederländische Rabobank (hier gab es gestern eine Einigung auf eine Zahlung von 774 Mio. Euro), sieht sich die Deutsche Bank gezwungen ihre Rückstellungen auf diese enorme Summe zu erhöhen.

Bezeichnend ist dabei, dass in der Berichterstattung dazu mehr der Gewinneinbruch um 93% auf 51 Mio. Euro im dritten Quartal – aufgrund dieser Rückstellungen – thematisiert wird, als die Manipulationen und illegalen Machenschaften der Frankfurter an sich.

Es findet wieder einmal kein Auseinandersetzen mit dem Gebahren der Finanzjongleure statt. Dass hier illegales Handeln, angetrieben durch Gier, Selbstüberschätzung und Machtdenken, stattfindet, scheint die Redakteure der großen deutschen Mainstreammedien weniger zu stören. Dass durch diese Manipulationen Millionen von Opfern Ersparnisse verloren, zu hohe Zinsen gezahlt oder gar ihre Existenz verloren haben, scheint in der Betrachtung dieser Skandale nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Stattdessen findet man Überschriften wie

Google News

Google News – Screenshot-Ausschnitt www.google.de (10:45 Uhr)

bei den Lei(t)dmedien.

Auch hinterfrägt bislang niemand das Geschäftsmodell der Banken oder setzt sich kritisch mit der Machtposition des Finanzsystems auseinander. Too Big To Jail bleibt ebenfalls unerwähnt. Auch dass die Bankster mit ihren Machenschaften Milliardengewinne eingefahren haben und jetzt im Vergleich dazu meist lächerliche Strafen bzw. Vergleichszahlungen leisten müssen.

Liegt es an den lukrativen Werbeeinnahmen der Finanzbranche für die Verlagshäuser? Ohne die viele Zeitungen bereits eingestellt werden müssten? Oder liegt es einfach daran, dass es eine große Nähe zwischen den Eigentümern der großen Verlagshäusern und der Finanzbranche gibt?

Wie dem auch sei. Die Medien haben einmal mehr die Chance nicht ergriffen ihrem Status als indirekte 4. Macht im Staate gerecht zu werden. Deswegen brauchen sie sich auch nicht über einbrechende Auflagenzahlen und sinkende Bedeutung in der Medienlandschaft wundern. Unabhängig von Internet und anderen kostenlosen Angeboten.

Quellen:
Prozessflut überrollt Deutsche Bank – Gewinn bricht weg
Manipulationen und die Banken
Schwierige Aufräumarbeiten bei der Deutschen Bank
Das Milliardengrab der Deutschen Bank
So viele Strafen drohen der Deutschen Bank

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