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China: Gesichtserkennnung auf der öffentlichen ToiletteLesezeit: 2 Minuten

Gesichtserkennung als Allheilmittel vor Terrorismus. Zumindest muss man diesen Eindruck gewinnen, wenn wir lesen müssen, dass beispielsweise die deutsche Regierung nach dem Anschlag am Berliner Weihnachtsmarkt plant, noch mehr Kameras an öffentlichen Plätzen zu installieren.

Dass die Technik der Gesichtserkennung für die Freiheitsrechte der Bürger eine echte Gefahr darstellt und ein richtiges Überwachungs- und Kontrollnetz mit diesen Kameras aufgebaut werden kann, so dass fast jeder Schritt erfassbar wird, scheint die wenigsten Menschen zu interessieren. Ein “Entkommen” ist angesichts von Tausenden Kameras schier unmöglich. Allein 15.000 davon findet man in Berlin.

China zeigt gerade, was man abseits der angeblichen Kriminalitäts- und Terrorismusbekämpfung noch mit der Gesichtserkennung treiben kann. Und wenn das Thema der Überwachung per se nicht so beängstigend wäre, müsste man schier über Pekings neueste “Einsatzmethode” lachen:

Toilettenpapier - Bildquelle: Wikipedia /Klebeband, Public Domain

Toilettenpapier – Bildquelle: Wikipedia /Klebeband, Public Domain

Die chinesischen Behörden haben nämlich jetzt damit begonnen die öffentlichen Toiletten mit einem Toilettenpapierspender auszustatten, der die Funktion einer Gesichtserkennung mit sich bringt. Sie wollen damit verhindern, dass die Nutzer der Toiletten Klopapier stehlen bzw. zu viel davon benutzen.

Sobald jemand eine dieser öffentlichen Toiletten aufsucht, wird das Gesicht des “Nutzers” aufgenommen. Wenn dann das “Geschäft beendet ist”, kann der “Nutzer” die ihm zuvor “zugeteilten” 60 cm Klopapier aus dem Toilettenpapierspender zur “Endreinigung” einsetzen. Sollte das nicht reichen, heißt es ausharren. Denn erst nach 9 Minuten ist der Toilettenpapierspender wieder bereit, dem “Nutzer” weitere 60 cm zu zustehen.

Inwieweit sich sich die Anschaffung der 750 US-Dollar teuren Geräte rechnet, wäre interessant zu erfahren. Vielleicht mag ein Leser hier eine Rechnung aufstellen?

Chinas “Weg” zeigt, dass ein Staat, der nicht zuvor in seine Schranken gewiesen wurde, die Grenzen des technisch Machbaren immer weiter zu Ungunsten der Bürger verschiebt. Das Beispiel der Toilettenpapierspender mag lustig klingen, aber es ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Regierungen immer mehr Kontrolle über das tägliche Leben der Menschen nehmen wollen.

Quellen:
CHINESE AUTHORITIES ARE ADDING FACIAL RECOGNITION CAMERAS TO TOILET PAPER DISPENSERS
Rund 15.000 Kameras überwachen Berliner jeden Tag
China’s High-Tech Tool to Fight Toilet Paper Bandits

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Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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17 Antworten

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  1. 1. April 2017

    […] China: Gesichtserkennnung auf der öffentlichen Toilette Gesichtserkennung als Allheilmittel vor Terrorismus. Zumindest muss man diesen Eindruck gewinnen, wenn wir lesen müssen, dass beispielsweise die deutsche Regierung nach dem Anschlag am Berliner Weihnachtsmarkt plant, noch mehr Kameras an öffentlichen Plätzen zu installieren. Dass die Technik der Gesichtserkennung für die Freiheitsrechte der Bürger eine echte Gefahr darstellt und ein richtiges Überwachungs- und Kontrollnetz mit diesen Kameras aufgebaut werden kann, so dass fast jeder Schritt erfassbar wird, scheint die wenigsten Menschen zu interessieren. Ein „Entkommen“ ist angesichts von Tausenden Kameras schier unmöglich. Allein 15.000 davon findet man in Berlin… hier weiter […]

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