Fed: Stagflation und der große KnallLesezeit: 12 Minuten
Der effektive Leitzins der US-Notenbank (EFFR) liegt schon seit langem praktisch bei Null. Es fühlt sich fast surreal an, darüber nachzudenken, dass es 14 Jahre her ist, als die US-Zentralbank zum ersten Mal dazu beitrug, den Crash von 2008 auszulösen, und wir noch heute mit den Folgen davon zu kämpfen haben. Die Zeit, die wirtschaftliche Katastrophen brauchen, um sich zu entwickeln, übersteigt bei weitem die Aufmerksamkeitsspanne des Durchschnittsmenschen. Tatsächlich gibt es viele Menschen, die heute erwachsen sind und keine Ahnung haben, was 2008 passiert ist, weil sie noch in der Grundschule waren, als es passierte.
So kommen die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) mit den negativen Veränderungen unseres Lebensstandards davon – denn diese Veränderungen geschehen in der Regel über Jahrzehnte und fast niemand bemerkt sie.
Allerdings kommt bei jedem finanziellen Zusammenbruch ein Punkt, an dem der Boden so dünn ist, wie er nur sein kann. In diesem Stadium gibt es keinen schleichenden Absturz, sondern alles bricht auf einmal zusammen. Ich habe des öfteren schon von diesem Seneca-Kliff geschrieben. Wobei wir dieses Szenario bereits in Aktion gesehen haben, und ich glaube nicht, dass sich viele Menschen an dieses Ereignis erinnern:
Im Jahr 2018 begann die Fed damit, nicht nur Zinserhöhungen, sondern auch Kürzungen bei den Ankäufen von Vermögenswerten und ihrer Bilanz anzudeuten. Es ist wichtig zu verstehen, dass die effektiven Zinssätze seit fast einem Jahrzehnt nahe Null lagen und die billigen Tagesgeldkredite der Zentralbank eine der am längsten andauernden Bonanzas für Aktienrückkäufe von Unternehmen in der Geschichte förderten. Die Aktienrückkäufe und das billige Geld der Zentralbank ermöglichten eine nahezu endlose Hausse bei Aktien. Das Fehlen einer echten Preisfindung und das ständige freie Spiel waren so schlimm, dass das Mantra für Aktien “Buy the F#ing dip!” wurde.
Man ging davon aus, dass die Fed immer eingreifen würde, um die Märkte vor dem Absturz zu bewahren. Und warum? Weil sie dies bereits seit mehreren Jahren getan und damit einen der größten Anstiege des Dow Jones und des Nasdaq aller Zeiten ausgelöst hatte. Warum sollten sie also etwas anderes tun? Aber 2018 wurden wir für kurze Zeit Zeuge, was passieren würde, wenn die Zentralbank den Geldhahn zudreht. Und es war nicht schön.
Gegen Mitte 2018 begann die Fed, die Zinsen zu erhöhen und ihre Bilanz aggressiver zu kürzen. Seit 2015 hatte es immer wieder kleine Zinserhöhungen gegeben, die jedoch nicht mit einem Abbau von Vermögenswerten oder Änderungen bei den Übernachtkrediten für Großbanken und Unternehmen einhergingen. Die Märkte begannen sofort zu drehen, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt hatten, die Erdölpreise stiegen sprunghaft an und die Zinskurve flachte ab, nachdem die Zinsen um lediglich 50 Basispunkte gestiegen waren. Es brauchte nicht viel, um eine Panik unter den Anlegern auszulösen.
Um es klar zu sagen: die wichtigsten Geschäfts- und Investitionsstrukturen der USA waren so sehr von den billigen Krediten der Fed abhängig, dass selbst die kleinste Erhöhung der Zinssätze ausreichte, um das gesamte System aus den Angeln zu heben. Natürlich haben die Bullenmarkt-Pressevertreter den eigentlichen Zweck dieser Übung nicht verstanden.
Da die Fed Mitte 2019 eine Kehrtwende in Bezug auf Zinserhöhungen und ihrer Bilanz vollzog, ging die Hochleistungspresse erneut davon aus, dass die Zentralbank “niemals” einen Rückgang der Märkte zulassen würde.
Damals, im Jahr 2018, lautete das Argument, dass es für die Fed keine Notwendigkeit gebe, die Zinssätze zu erhöhen oder Vermögenswerte abzubauen, weil keine unmittelbare Inflationsgefahr bestehe. Der durchschnittliche Wirtschaftswissenschaftler und die Medien weigerten sich, die vielen Warnzeichen anzuerkennen, die darauf hindeuteten, dass uns in naher Zukunft eine hohe Inflation drohte. Aber die Fed weiß genau, was sie tut, und sie weiß, dass die Billionen von US-Dollar, die sie nach der Derivatkrise aus dem Nichts geschaffen hat, der US-Wirtschaft letztlich in Form von Preisinflation und Stagflation in den Rücken treffen werden.
Ein weiterer interessanter Fakt über die Zinserhöhungen 2018 ist, dass Jerome Powell bereits 2012 auf der Oktobersitzung der Fed vor den Folgen solcher Maßnahmen gewarnt hatte:
Ich denke, wir sind tatsächlich an einem Punkt, an dem wir die Risikobereitschaft fördern, und das sollte uns zu denken geben. Die Investoren verstehen jetzt wirklich, dass wir da sein werden, um ernsthafte Verluste zu verhindern. Es geht nicht darum, dass es für sie einfach ist, Geld zu verdienen, sondern dass sie jeden Anreiz haben, mehr Risiken einzugehen, und das tun sie auch. In der Zwischenzeit sieht es so aus, als ob wir eine Durationsblase bei festverzinslichen Wertpapieren quer durch das Kreditspektrum aufblasen, die zu großen Verlusten führen wird, wenn die Zinsen später steigen. Man kann fast sagen, dass das unsere Strategie ist.
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(I think we are actually at a point of encouraging risk-taking, and that should give us pause. Investors really do understand now that we will be there to prevent serious losses. It is not that it is easy for them to make money but that they have every incentive to take more risk, and they are doing so. Meanwhile, we look like we are blowing a fixed-income duration bubble right across the credit spectrum that will result in big losses when rates come up down the road. You can almost say that that is our strategy.)
Dennoch hat er diese Politik nach seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden gebilligt. Warum?
Weil es ihm befohlen wurde. Der frühere Fed-Vorsitzende Alan Greenspan hat einmal zugegeben, dass die Zentralbank niemandem in der Regierung untersteht, aber das bedeutet nicht, dass die Fed unabhängig ist. Die Fed ist nur ein Teil einer größeren globalen Zentralbankmaschine unter der Aufsicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.
Dies ist keine “Verschwörungstheorie”, sondern einfach die Realität. Die Vorstellung, dass die Fed gedankenlos handelt oder dass es ihr Ziel ist, die US-Wirtschaft am Laufen zu halten, ist einfach nicht wahr. Es sind viel größere Pläne im Spiel.
Die nächste absichtlich herbeigeführte Wirtschaftskrise
Meine damalige Position ist auch heute noch dieselbe: die Zinserhöhungen von 2018 waren ein Testlauf für eine aggressivere und bewusst herbeigeführte Krise in der Zukunft. Die Fed hat ihre eigene Agenda; sie kümmert sich nicht um den Schutz der US-Märkte; und sie kümmert sich auch nicht um den Schutz der US-Wirtschaft im Allgemeinen.; und somit um die Weltwirtschaft per se.
Ich vertrete die Auffassung, dass die Fed eine Waffe für den sozialen und politischen Wandel in den USA und eine Saboteur der US-/Weltwirtschaft ist, und dass ein Teil ihrer Aufgabe darin besteht, den Lebensstandard der Menschen weltweit stark zu senken und gleichzeitig den Anschein zu erwecken, dass dieser Rückgang eine “natürliche” Folge des US-/Weltsystems ist.
Denken Sie daran, dass kein Geringerer als Karl Marx darauf bestand, dass die Zentralbanken ein Hauptpfeiler eines sozialistischen/kommunistischen Systems sind und dessen Fähigkeit, die Kontrolle über die Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten. Wie Marx in seinem gemeinsam mit Friedrich Engels verfassten Manifest der Kommunistischen Partei feststellte, wären “despotische Eingriffe in die Eigentumsrechte unvermeidlich, um die Produktionsweise vollständig zu revolutionieren”. Mit anderen Worten: um ihr revolutionäres Ziel zu erreichen, müssten die Kommunisten die Eigentumsrechte zerstören.
Unter seinen zehn Bedingungen zur Schaffung einer kommunistische Regierung lautet Nummer fünf:
Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.
Die Kontrolle über den Währungs- und Kreditrahmen bedeutet die Kontrolle über die Bevölkerung einer bestimmten Nation, weil sie es einer zentralen Behörde ermöglicht, den Lebensstandard “wissenschaftlich” zu senken. Das heißt, sie kann den wirtschaftlichen Niedergang oder Zusammenbruch aus dem Nichts herbeiführen.
Aber warum tun sie das überhaupt? Weil finanzielle Verzweiflung der schnellste Weg ist, um die Bevölkerung in Abhängigkeit von einer zentralen Behörde zu bringen.
Jedes kollektivistische Regime in der Geschichte hat Armut und Beinahe-Verhungern oder staatliche Rationierung und Produktionssteuerung als Mittel eingesetzt, um die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Das ist nichts Neues, aber aus irgendeinem Grund denken viele Menschen, dass diese Strategie im Westen niemals versucht werden wird. Sie glauben, dass die IGE die westliche Wirtschaft intakt “braucht”. Das sind schlichtweg falsch.
Wenn die Regierungen und die Eliten hinter der Regierungen jedermanns Mami und Papi und die einzigen Versorger für die Mittel zum Überleben werden, ist es unwahrscheinlich, dass die Bürger versuchen werden, zu rebellieren. Das heißt, die Menschen beißen selten die Hand, die sie füttert.
Daher folgen die Zentralbanken und ihre Partner in Wirtschaft und Politik dem marxistischen Modell und versuchen, die Hand zu werden, die die Menschen füttert – auf Biegen und Brechen oder notfalls durch einen finanziellen Zusammenbruch.
Ich habe diese Agenda des Zentralbankwesens und der Fed im vergangenen Jahr in vielen Artikeln behandelt, aber was wir jetzt sehen, ist die Unvermeidbarkeit von Zinserhöhungen der Fed, der EZB, der BoE, usw. Dennoch scheinen sich viele Analysten in der Hochleistungspresse und leider auch in den alternativen Medien zu weigern zuzugeben, dass die Chancen hoch sind, dass die Zentralbanker erneut eine Zinserhöhung durchführen werden. Nur dass sie dieses Mal wahrscheinlich keine Gnade walten lassen werden, wie sie es 2018 (noch) getan haben.
Was hat sich aber seit dem letzten Straffungszyklus geändert? Im Jahr 2022 haben wir jetzt eine unmittelbare und offensichtliche Stagflation mit einer Preisinflation bei den meisten Gütern des täglichen Bedarfs, die 40-Jahres-Höchststände erreicht. Davor haben die alternativen Medien schon seit einiger Zeit gewarnt, und nun ist der Moment der Wahrheit gekommen. Vergessen Sie den Verbraucherpreisindex, er ist wirklich irrelevant und berücksichtigt nicht einmal Lebensmittel, Wohnraum und Energie im erforderlichen Maße. Was zählt, ist die Brieftasche des Durchschnittsarbeiters und wie sehr sie geleert wird.
Leider wird es nur noch schlimmer werden. Die Notenbanken haben eine Zwickmühle geschaffen, in der die Inflation unabhängig davon, ob sie die Zinsen anheben oder nicht, hart zuschlagen wird.
Machen Sie sich darauf gefasst, dass sich die Renditekurve wieder abflacht und die meisten ausländischen Anleger langfristige US-Staatsanleihen aufgeben werden. Machen Sie sich außerdem darauf gefasst, dass der Wert des US-Dollars nach einem kurzen anfänglichen Anstieg weiter sinken wird. Die Aktien können noch einmal ein Hoch von 38.000 bis zu 40.000 Punkte beim Dow Jones (Stand außerbörslich am 9. Februar fast 36.000 Punkte) – wie von mir vor kurzem bereits vorhergesagt – erreichen, bevor sie dann zu fallen beginnen.
Ich glaube, dass die Fed diesmal an den Zinserhöhungen festhalten wird, weil sie zumindest den Eindruck erwecken muss, dass sie etwas gegen die Inflation unternehmen will – dieselbe Inflation, die die Fed selbst durch mehr als ein Jahrzehnt des Druckens von Papiergeld und der leichten Kreditvergabe geschaffen hat.
Die Preisinflation wird in diesem und im nächsten Jahr aggressiv sein, unabhängig davon, was die Fed tut. Die Kosten werden für die meisten Menschen exponentiell steigen. Das bedeutet nicht, dass wir es mit einer Inflation wie in der Weimarer Republik zu tun haben werden, bei der man mit Schubkarren voller Geldscheine einen Laib Brot kaufen kann. Ich wette, dass wir staatliche Preiskontrollen erleben werden, bevor das passiert (was zu einer massiven Verknappung von Waren führen wird).
Es braucht jedoch nicht viel, um einen Zusammenbruch zu verursachen. Ein Anstieg der Gesamtkosten um 50% würde eine große Zahl von Haushalten erdrücken und sie verzweifelt nach Hilfe suchen lassen, vielleicht in Form eines Universellen Grundeinkommens und letztlich einer vollständigen Umstellung auf eine Art digitale Währung. Beides augenscheinliche Ziele des Großen Neustarts des WEF.
Die Fed hat in der Vergangenheit Zinserhöhungen bei einer wirtschaftlicher Schwäche durchgeführt, auch zu Beginn der Großen Depression. Wir haben auch schon erlebt, dass die Fed die Zinssätze auf bis zu 12,3% erhöht hat, wie während der Inflationskrise von 1974. Diese Erhöhungen haben damals viele kleine und mittlere Unternehmen in den Ruin getrieben. Die Stagflationskrise der 1970er Jahre war nichts im Vergleich zu dem, was uns jetzt bevorsteht.
Bereiten Sie sich heute vor, denn morgen wird es zu spät sein
Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Bereiten Sie sich vor. Die Preisinflation ist bereits da, und ich glaube, dass die Kreditkosten weiter steigen werden. Sich vorzubereiten bedeutet, sich jetzt mit Grundnahrungsmitteln einzudecken, die Sie und Ihre Familie regelmäßig brauchen. Kaufen Sie zu den niedrigeren Preisen von heute, damit Sie nicht zu den viel höheren Preisen von morgen kaufen müssen. Wenn Sie Schulden haben, empfehle ich Ihnen, diese jetzt zu tilgen, wenn Sie können, und keine neuen Schulden aufzunehmen, wenn Sie es vermeiden können.
Erwarten Sie nicht, dass die Aufnahme von Krediten zu festen Zinssätzen heute Ihnen morgen feste Zinssätze garantiert.
Investieren Sie in Rohstoffe, die durch die Inflation nicht an Wert verlieren, insbesondere in physische Edelmetalle. Es wird nur allzu bald eine Zeit kommen, in der die Straßenpreise für Gold und Silber weit über die gefälschten Papiergoldmärkte hinaus explodieren werden.
Am wichtigsten ist, dass Sie sich mit Gleichgesinnten in Ihrer Gemeinde zusammenschließen. Der Handel muss dezentralisiert und lokalisiert werden, um die Stagflation zu überleben, und jede Gemeinschaft wird Netzwerke von Produzenten und Marktplätzen brauchen, um den Wandel zu erleichtern. Wir können uns nicht länger auf die Versorgungsketten und die globale Wirtschaft verlassen; als Kultur müssen wir neu lernen, wie wir für uns und unsere Lieben sorgen können.
Anmerkung: Dieser Artikel stellt keine Beratung oder Empfehlung in Finanzfragen dar. Noch ist er zur Anlageberatung geeignet. Er spiegelt nur meine persönlichen Einschätzungen zur aktuellen Fiskalpolitik und geopolitischen Lage wieder.
Quellen:
Fed One Meeting Away from Creating a Doomsday Market Sinkhole
Meeting of the Federal Open Market Committee on October 23–24, 2012
Ruling The World of Money
MANIFESTO OF THE COMMUNIST PARTY
Consumer Price Index Summary
Onvista.de – Dow Jones
Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
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