Schuldgeldsystem: Die zunehmenden Fliehkräfte der Schuldenspirale

Schulden – Bildquelle: Pixabay / stevepb; Pixabay License

Im Freitagsartikel habe ich ganz kurz ein Thema angerissen, dass heute, am 11. März, zum Tragen kommt. Es handelt sich dabei um die Beendigung des sogenannten Bank Term Funding Program (BTFP) der US-Notenbank Fed über das sich bis dato US-Banken mittels neuer Kredite bei der Fed refinanzieren konnten.

Mit Beendigung dieses Programms kommt es für die US-Banken zu einer Einschränkung bei den Kreditvergabemöglichkeiten, was dann auch auf die Realwirtschaft durchschlagen wird. Gestartet wurde das Programm von der Fed vor einem Jahr,

als Reaktion auf die Insolvenzen der Regionalbanken Signature, Silvergate und Silicon Valley.

Ebenfalls im Freitagartikel habe ich über die Probleme der New York Community Bank aufgrund fauler Gewerbeimmobilien geschrieben und Barry Sternlicht erwähnt, einem milliardenschweren Immobilieninvestor und Vorstandsvorsitzenden von Starwood Capital, der allein bei Büroimmobilien Verluste in Höhe von 1 Billion US-Dollar prognostiziert.

Wie wichtig das BTFP-Programm in diesem Zusammenhang gewesen sein dürfte, zeigt nachfolgende Grafik eindrucksvoll:

BTFP-Programm – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt Reuters

Über 160 Milliarden US-Dollar hat die Fed in einem Jahr an die anfragenden Banken ausgegeben – Geld, dass “nun fehlt”, um die US-Gewerbeimmobilienblase am Platzen zu hindern?

Doch damit noch nicht genug. Denn die Verschuldungsspirale der westlichen Staaten nimmt immer mehr an Geschwindigkeit zu. So steigt allein die US-Verschuldung alle 100 Tage um 1 Billionen US-Dollar:

“Die US-Staatsverschuldung steigt alle 100 Tage um 1 Billion US-Dollar”, schrieb Michael Hartnett, Chefstratege der Bank of America, in einer Mitteilung an seine Kunden, die CNBC vorliegt, und fügte hinzu: “Kein Wunder, dass die ‘Schuldenentwertung’ auf Allzeithochs zusteuert, d.h. Gold [bei] 2077 Dollar/Unze [und] Bitcoin [bei] 67.734 uS-Dollar liegt.”
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(“The U.S. national debt is rising by $1 trillion every 100 days,” Michael Hartnett, chief strategist of Bank of America, wrote in a note to clients seen by CNBC, adding it’s “little wonder ‘debt debasement’ trades closing in on all-time highs, i.e. gold [at] $2077/oz [and] bitcoin [at] $67,734.”)

Aber nochmals zurück zu den Problemen bei den US-Gewerbeimmobilien: Wenn ein mittels Kredite finanziertes Bürogebäude beispielsweise noch vor der Plandemie 200 Millionen US-Dollar wert war und ein Unternehmen es aktuell für 48 Millionen US-Dollar verkauft, bedeutet das, dass jemand den entsprechenden Verlust von 152 Millionen tragen muss. Diese Verluste sind meist in den Büchern der regionalen und lokalen, also kleineren Banken zu finden. Sie befinden sich de facto in zunehmend größeren finanziellen Schwierigkeiten. Gleichzeitig nimmt man diesen die Möglichkeit der billigen Refinanzierung mittels des BTFP-Programms. Was wird die logische Folge sein, wenn die Einleger zu verstehen beginnen, was sich da gerade zusammenbraut? Es wird zu einem massiven Ansturm auf die Banken kommen, so dass die US-Regierung einspringen und die Banken retten muss.

Ob dies zeitnah der Fall sein wird, wird sich alsbald zeigen. Ich gehe Stand heute davon aus.

Was aber wird dann passieren, falls sich meine Annahme bewahrheitet? Es wird sich auf beängstigende Weise auf die Staatsfinanzen auswirken und die Aufmerksamkeit der Menschen auf die jeweilige Währung lenken, weil dieses Problem dann nicht auf die USA begrenzt bleiben wird. Ergo: Wenn die Fed eine weitere Rettungsaktion in Höhe von 3 Billionen US-Dollar + X starten wird – innerhalb der allgemeinen Gemengelage -, was werden die Folgen für den US-Dollar und seine angeschlossenen Fiat-Währungen sein? Die Währungen werden durch all diese Rettungsaktionen, Verschuldungsorgien, Kriege und all die anderen “Maßnahmen”, die schlecht für die Währungen sind, aufgebläht. Und dann wird der Markt damit beginnen, Staatsanleihen zu verkaufen, was die Zinssätze in die Höhe treibt und zu noch mehr Problemen am Immobilienmarkt und steigenden Preisen führt.

Der mögliche Beginn einer zusätzlich ausgeweiteten Schuldenspirale (wobei wir uns natürlich schon immer in einem Schuldgeldsystem befinden, dessen Fliehkräfte jetzt nur enorm zunehmen), einer echten finanzielle Todesspirale, die dann auch nicht mehr aufgehalten werden kann? Für Systemkritiker nicht nur eine unvermeidliche Entwicklung, sondern diese stehe unmittelbar bevor.

Und weil dies inzwischen aufgrund der Höhe der Verschuldung, der massiven Probleme bei den Gewerbeimmobilien auch nicht mehr länger verheimlicht werden kann, weil die Zahlen zu groß und offensichtlich geworden sind, beginnt auch die Hochleistungspresse langsam darüber zu berichten:

Die Zahlen sind den Verantwortlichen der großen Investmentbanken und der großen Medien nicht entgangen. Sie sitzen herum und denken, dass wir etwas darüber sagen müssen, weil dies offensichtlich eine sehr große Finanzgeschichte ist. Also müssen wir darüber berichten. Schließlich sind die Zahlen mit den Defiziten und den Zinskosten der Regierung so groß geworden, dass dies eine Geschichte ist, die man nicht mehr ignorieren kann. Es muss schon ziemlich weit fortgeschritten sein, bevor sie diesen Punkt erreichen, weil sie wirklich nicht darüber berichten wollen. Darüber zu berichten, wird als Verrat am Establishment angesehen, und sie sind Teil dieses Establishments. Sie spielen in diesem Team mit. Die Schuldenzahlen sind endlich groß genug, dass sie nicht mehr ignoriert werden können, und das bedeutet, dass wir uns dem Ende des Weges nähern.
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(The numbers are not lost on the guys running the big investment banks and the big media outlets. They are sitting around, and they are thinking we have to say something about this because this is obviously a very big financial story. So, we have to report on it. Finally, the numbers have gotten big enough with the deficits and government interest costs… that this is a story that cannot be ignored anymore. It’s got to be pretty far along before they reach that point because they really don’t want to report on this. To report on this is seen as a betrayal of the establishment, and they are part of the establishment. They are playing on that team. The debt numbers are finally big enough that they can’t be ignored anymore, and that implies that we are getting near the end of the road.)

Wenn man sich die hier aufgeführten Punkt neben die aktuellen Geschehnisse und die geradezu ausufernd geschlagenen Kriegstrommeln legt, ist der Schluss nahe, dass das Establishment einmal mehr versuchen wird, ein Szenarium zu schaffen, bei dem sie auf das Konzept der schöpferischen Zerstörung Joseph Schumpeters setzen, wobei

[j]ede ökonomische Entwicklung (im Sinne von nicht bloß quantitativer Entwicklung) […] auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf[baut]. Durch eine Neukombination von Produktionsfaktoren, die sich erfolgreich durchsetzt, werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig – und nicht etwa ein Systemfehler –, damit Neuordnung stattfinden kann.

Eine Neuordnung, die am Ende die gleichen Eliten in den Führungspositionen vorsieht wie heute. Eine Neuordnung, die sich zudem durch eine vollständige Digitalisierung aller Lebensbereiche (digitale ID, CBDCs, usw.) auszeichnen wird. Eine Neuordnung, die darauf beruht, dass es im Vorfeld zur größten Umverteilung aller Zeiten von Unten nach Oben kommt, deren Zeugen wir seit nunmehr bald 4 Jahren werden.

Einen Neuordnung, die im Sprech des Establishments und ihrer Handlanger der Große Neustart ist.

Quellen:
Finanzsystem: Zwei Fliegen mit einer Klappe?
Fed schließt BTFP-Programm: Droht eine neue Bankenkrise?
Fed to allow emergency bank lending program to expire on March 11
Commercial real estate is in big trouble — and the problems may have major financial fallout
U.S. Dollar Death Spiral ‘Crisis’ Fears Grow After Bank Of America Issues Shocking ‘$1 Trillion Every 100 Days’ Warning Amid Huge Bitcoin, Ethereum, XRP And Crypto Price Boom
Eventual Financial Death Spiral Now Imminent – John Rubino
Wikipedia – Schöpferische Zerstörung