Weltwirtschaft: Inflation oder Deflation?

Börse - Bildquelle: Pixabay / geralt; CC0 Creative CommonsBörse - Bildquelle: Pixabay / geralt; CC0 Creative Commons

Börse – Bildquelle: Pixabay / geralt; CC0 Creative Commons

Ein Fiat-Währungssystem, wie jenes in dem wir uns zwangsweise bewegen müssen, geht geschichtlich betrachtet zumeist in/an einer Inflation zugrunde. Neben der Inflation schwebt jedoch auch das Damoklesschwert der Deflation über unseren Köpfen und betrachten wir einmal die aktuelle wirtschaftliche Lage gibt es zahlreiche Gründe für beide „Seiten der gleichen Medaille“:

Deflation:

  • fallende Ölpreise
  • Deflation in China
  • Überproduktion bzw. Ansatzprobleme in China (aufgrund der US-Zölle)
  • Kreditkontraktion
  • DOGE-Einsparungen

Inflation:

  • steigende Staatsverschuldung (EU, Europe, China)
  • US-Zölle (Inflation in USA)
  • anhaltend steigende Geldmenge M3
  • steigende Zinsen aufgrund erhöhter Schulden

Einige gehen davon aus, dass wir eine kurze Deflation sehen werden, die dann mittels fiskalischer „Tricks“ als auch Zinssenkungen der Zentralbanken schnell wieder in eine Inflation umgekehrt wird. Ein Vorgang, den wir bereits 2021 „live“ verfolgen durften.

Wer meinen Blog seit längerem verfolgt, weiß aber auch, dass ich immer mehr vor einem Stagflationsszenario gewarnt habe, als vor einer Inflation, respektive Deflation. Warum? Ganz einfach, weil:

Wir sehen eine rückläufige Weltwirtschaft, während die Preise fortlaufend steigen. Die meisten wissen, was Inflation bedeutet, vor allem in der Welt nach der Plandemie – aber nur wenige wissen, was eine Stagflation ist.

Von Stagflation spricht man dann, wenn man gleichzeitig eine hohe Inflation und ein stagnierendes Wirtschaftswachstum hat. Normalerweise sollte die Inflation mit steigender Nachfrage und Wachstum Hand in Hand gehen. Doch während einer Stagflation steigen die Preise, obwohl sich die Wirtschaft kaum bewegt.

Eine „maximale“ Beschäftigung ist in einer Stagflationsperiode einfach nicht möglich. Zudem sind erste „Ausläufer“ der KI-isierung der Wirtschaft erkennbar. Das heißt Arbeitsplätze werden durch KI ersetzt und Menschen arbeitslos.

Zudem trocknen in Folge dessen die Investitionen aus, das Vertrauen bricht zusammen, und die Unternehmen sehen sich mit höheren Kosten in allen Bereichen von Löhnen bis zu Materialien konfrontiert.

Die Verbraucher verlieren in einer Stagflation an Kaufkraft und sind weniger geneigt, nicht lebensnotwendige Güter zu überhöhten Preisen zu kaufen, was sich auf die Unternehmenseinnahmen und das gesamte BIP auswirkt.

Dies zwingt die Unternehmen dazu, Einstellungen zu kürzen, anstatt sich auf die Expansion zu konzentrieren. Viele Unternehmen werden nicht in der Lage sein, große Belegschaften zu halten, wenn die Einnahmen ausbleiben.

Ein Teufelskreis, der mit der aktuellen Politik nicht „abgebrochen“ werden kann oder gar soll? Um eben den Großen Neustart begründen zu können?

Denn im Grunde genommen haben wir seit Jahrzehnten keine echte marktwirtschaftlich induzierte/basierte Inflation – stattdessen eine zutiefst deflationäre Wirtschaft. Und um das auszugleichen, „injiziert“ man ständig Hyperinflation in kleinen „Paketen“. Das kann durch Zinsbewegungen bei den Zentralbanken geschehen, durch öffentliche Neuverschuldung, durch steigende Abgaben, Steuern oder (wie in letzter Zeit) durch „Klimaschutzmassnahmen“ die steigende Energiepreise zur Folge hatten. Auch „Konjunkturpakete“ wie in der Plandemie müssen hier dazu gezählt werden. All diese Manipulationen haben eines gemeinsam: sie werden der Wirtschaft „von außen“ aufoktroyiert und sind kein endogenes Element einer gesunden Marktwirtschaft.

Der Grund, warum wir eine solche Lage haben, liegt aus meiner Sicht darin begründet, dass die westliche industrialisierte Wirtschaft es immer schwerer hat, ihre Produkte gegenüber der Billiglohn-Welt zu „schützen“. Es gibt zu wenig echte Innovationen, und wenn, dann lassen sie sich schlecht schützen. Daher sehen wir eine Wirtschafts- und Finanzpolitik, die jedweder Logik entbehrt. Mit dem „Wokismus“ und auch dem „Trumpismus“ wird von diesem Umstand abgelenkt. Und nur zwecks Ablenkung wurden sie auch ins Leben gerufen. Vor 4 oder 5 Jahrzehnten hat man solche „Schachzüge“ nicht gebraucht, da noch „Luft nach oben“ bei Staatsverschuldung usw. vorhanden war.

Um die Frage in der Artikelüberschrift zu beantworten: Ich sehe nach wie vor die größte Bedrohung in einer Stagflation. Und ich denke auch, dass wir kurze Phasen von Inflation und Deflation sehen werden, die sich in einer bereits jetzt beginnenden Stagflation „auflösen“ werden.

Quellen:
Das Lexikon der Wirtschaft – Stagflation
Definition: Was ist „Stagflation“?
Powell Warns of Stagflation

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