Smartphone – Bildquelle: Pixabay / stevepb; CC0 Creative Commons
Haben Sie schon einmal über etwas nachgedacht und dann erscheint auf Ihrem Handy eine Anzeige für genau diese Sache? Wenn das passiert, ist das kein Zufall. Unsere Smartphones sind die größten Überwachungsgeräte, die jemals in der Geschichte der Menschheit geschaffen wurden. Wenn Sie ein Smartphone bei sich tragen, haben Sie ein Mikrofon, eine Kamera, ein Gerät zur Standortbestimmung und einen Knotenpunkt für soziale Medien in einem dabei. Technologieunternehmen sammeln buchstäblich Tausende und Abertausende von Daten über jeden von uns, und all diese Informationen werden in extrem ausgeklügelte Algorithmen eingespeist.
Es gibt viele Apps, die speziell den Zugriff auf das Mikrofon oder die Kamera Ihre Handys verlangen. Einige Apps wollen Zugriff auf beides. Und es ist sehr gefährlich, Apps eine solche Erlaubnis zu erteilen. Es gibt einige Apps, die speziell darauf ausgelegt sind, Schlüsselwörter aus Gesprächen herauszufiltern, die Sie mit Ihren Kontakten führen. Das ist nur einer der Gründe, warum Ihnen vielleicht eine Werbung für etwas angezeigt wird, über das Sie gerade mit einem Freund gesprochen haben.
Ihr Telefon kann auch alle Ihre Bewegungen verfolgen. Wenn Sie also auf der Autobahn fahren, kann es sein, dass Sie eine Anzeige für ein Hotel in der Nähe erhalten. Das ist einfach die Art und Weise, wie dieses Überwachungssystem funktioniert. Natürlich stellen wir den großen Technologieunternehmen auch bereitwillig riesige Datenmengen zur Verfügung, indem wir das Internet durchsuchen und mit anderen in den sozialen Medien interagieren.
Tatsächlich ist Ihr Facebook-Profil buchstäblich eine Fundgrube für persönliche Informationen. Stellen Sie nichts auf Facebook ein, von dem Sie nicht wollen, dass die ganze Welt es erfährt. Unsere Telefone sind viel fortschrittlicher, als den meisten Menschen bewusst ist. Einem Experten zufolge können unsere Telefone sogar feststellen, wann wir schlafen (wenn man so dumm ist, es auf sein Nachtkästchen zu legen, was leider gerade junge Menschen zumeist tun und sich der gesundheitlichen Folgen nicht einmal im Ansatz bewusst sind):
Telefonsensoren sind inzwischen sehr gut darin, automatisch Daten zu erfassen, z. B. ob man sich bewegt, geht, sitzt oder schläft. „Der Algorithmus des maschinellen Lernens auf Ihrem Telefon erkennt, dass der Bildschirm seit zwei Stunden nicht mehr eingeschaltet war, dass keine Apps verwendet wurden, dass es an einem Wochentag nach 23 Uhr ist und dass das Telefon aufgeladen ist. Deshalb gehen wir davon aus, dass Sie schlafen“, erklärt Dominic Sellitto, ein klinischer Assistenzprofessor für Managementwissenschaften und -systeme an der University at Buffalo School of Management. „Es gibt so viel, was diese Telefone über Sie sammeln, aber sie nutzen diese Daten, um noch mehr über Sie herauszufinden.“
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(Phone sensors have become very good at automatically capturing data, including whether you’re moving, walking, sitting or sleeping. „The machine-learning algorithm on your phone detects the phone screen hasn’t been turned on in two hours, no apps have been used, it’s after 11 p.m. on a weekday and the phone is charging. Therefore, we assume you’re asleep,“ explains Dominic Sellitto, a clinical assistant professor of management science and systems at the University at Buffalo School of Management. „There’s so much that these phones collect about you, but they use this data to infer even more about you.“)
Alle Informationen, die unsere Telefone sammeln, werden von extrem ausgeklügelten Algorithmen verarbeitet. Und diese Algorithmen sind sehr gut darin, uns unheimlich genaue Werbung anzuzeigen:
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie chatten ganz beiläufig mit einem Freund über die Planung einer Reise auf die Malediven. Ein paar Stunden später öffnen Sie Ihr Smartphone, und raten Sie mal, was passiert? Sie werden mit Werbung für tropische Urlaube, Badeanzugverkäufe und Vorschlägen für „die besten Hotels auf den Malediven“ bombardiert. Zufall? Oder überwacht Ihr Telefon heimlich jeden Ihrer Gedanken? Willkommen in der Ära der fortschrittlichen KI-Technologien, die manchmal das Gefühl vermitteln, dass unsere Smartphones praktisch unsere Gedanken lesen.
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(Imagine this: you’re casually chatting with a friend about planning a trip to the Maldives. A few hours later, you open your smartphone, and guess what? You’re bombarded with ads for tropical getaways, swimsuit sales, and „best hotels in the Maldives“ suggestions. Coincidence? Or is your phone secretly tuned into your every thought? Welcome to the era of advanced AI technologies that sometimes make it feel like our smartphones are practically reading our minds.)
Was wir jetzt erleben, ist natürlich nur der Anfang. Da die KI-Technologie weiterhin exponentiell wächst, sind wir schnell an einem Punkt angelangt, an dem Ihr Telefon Sie „besser kennt, als es selbst Ihre engsten Freunde könnten“:
Künstliche Intelligenz (KI) ist das Rückgrat der modernen Smartphones. Wir denken vielleicht, dass KI auf Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant beschränkt ist, aber sie ist überall – von der Textvorhersage über die Gesichtserkennung bis hin zu den unheimlich genauen Empfehlungen, die Sie beim Online-Shopping erhalten. KI sammelt riesige Datenmengen und analysiert Muster, um Verhaltensweisen vorherzusagen. Ihr Smartphone liest also nicht buchstäblich Ihre Gedanken, aber es sammelt und analysiert eine Menge Informationen über Sie.
Wenn Sie Ihr Smartphone benutzen, hinterlassen Sie eine Spur von digitalen Brotkrumen: was Sie anklicken, wie lange Sie scrollen, Ihren Suchverlauf und sogar wie schnell Sie tippen. KI wertet diese Zahlen aus, um Sie besser zu verstehen. Im Grunde genommen lernt Ihr Telefon Sie – Ihre Gewohnheiten, Vorlieben und Muster – besser kennen, als es selbst Ihre engsten Freunde könnten.
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(Artificial Intelligence (AI) is the backbone of modern smartphones. We may think AI is limited to voice assistants like Siri or Google Assistant, but it’s everywhere – from predictive text to facial recognition to those eerily accurate recommendations you get while shopping online. AI works by gathering vast amounts of data and analyzing patterns to predict behaviors. So no, your smartphone isn’t literally reading your mind, but it’s collecting and analyzing a lot of information about you.When you use your phone, you’re leaving behind a trail of digital breadcrumbs: what you click, how long you scroll, your search history, and even how fast you type. AI crunches these numbers to understand you better. Essentially, your phone is getting to know you – your habits, preferences, and patterns – better than even your closest friends might.)
Was also könnte eine tyrannische Regierung mit dieser Art von Technologie anfangen? Wenn die Behörden Zugang zu jedem einzelnen Detail Ihres Lebens hätten, könnten Sie nirgendwo hingehen, ohne dass es das System weiß, und sich nirgendwo verstecken. Und die Tatsache, dass die meisten von uns ständig beobachtet, überwacht und verfolgt werden, ist sicherlich nicht gut für unsere geistige Gesundheit. Eine neue Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass ständige Überwachung das Stressempfinden steigern kann:
In der jüngsten Studie wurde festgestellt, dass unbewusste Prozesse durch die Beobachtung beeinflusst werden, wobei die Studienteilnehmer unter Beobachtung schneller arbeiten.
Das mag positiv klingen, aber die Wissenschaftler sagen, dass das Gehirn dadurch in einen ständigen Kampf-oder-Flucht-Modus versetzt wird, was stressig und anstrengend sein kann.
Die Auswirkungen sind bei Menschen mit psychischen Erkrankungen wahrscheinlich noch schlimmer, insbesondere bei solchen, die überempfindlich auf Beobachtung reagieren, wie Schizophrenie oder soziale Ängste.
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(The latest study found that unconscious processes were affected by being watched, with participants in a study performing faster when under surveillance.That may seem like a positive thing, but scientists say it puts the brain in constant fight-or-flight mode, something that can be stressful and taxing.
The impact is likely worse on those with mental illness, particularly conditions where people may be hypersensitive to being observed, like schizophrenia or social anxiety.)
Wer möchte dauerhaft das Gefühl haben, dass man beobachtet wird. Ich nicht. Wir haben eine ganze Generation junger Menschen herangezogen, die sich daran gewöhnt hat, ständig an ihrem Telefon zu kleben. Aber viele von ihnen haben sich auch daran gewöhnt, dass ihre Eltern ihre Telefonrechnungen bezahlen:
Als Kaylynn St. Peters 27 Jahre alt wurde, bekam sie einen Job in der Unterhaltungsbranche, aber ihre Begeisterung wurde ein wenig getrübt, als ihr Vater dies als ein Zeichen dafür sah, dass es Zeit war, dass sie ihre eigene Telefonrechnung bezahlte.
„Ich war sozusagen auf dem Höhenflug, bis sie mich rausgeschmissen haben“, sagte St. Peters.
Während manche glauben, dass man mit Ende 20 zu spät damit anfängt, eine solche Aufgabe zu übernehmen, fangen die Leute im Durchschnitt mit 27 Jahren an, für ihren eigenen Handyanschluss zu bezahlen, eine Verantwortung, die 76% der Amerikaner als eines der ultimativen Zeichen des Erwachsenseins betrachten, so eine neue AT&T-Umfrage. Dennoch fangen 32% der Menschen erst mit 30 oder mehr Jahren an, ihre eigene Handyrechnung zu bezahlen, und 18% übernehmen diese Aufgabe erst, nachdem sie 40 Jahre alt geworden sind.
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(When Kaylynn St. Peters turned 27, she got a job doing entertainment booking, but her excitement took a slight hit when her dad saw it as a sign it was time for her to start paying her own phone bill.„I was kind of riding that high until they kicked me off,“ St. Peters said.
While some may believe your late 20’s is a tardy start to taking on such a task, on average, people start paying for their own cell line at age 27, a responsibility 76% of Americans consider one of the ultimate signs of adulthood, according to a new AT&T survey. Still, 32% of people don’t start paying their own cell phone bill until they are 30 or older and 18% don’t take it on until after they’ve turned 40.)
Das macht ziemlich fassungslos, wenn man diese Zahlen sieht. Selbst wenn junge Erwachsene noch zu Hause wohnen, sollten sie zumindest für ihr eigenes Telefon bezahlen. Wir leben in einer Welt, die so anders ist als die, in der viele von uns aufgewachsen sind.
Früher war ein „Telefon“ etwas, das an der Wand hing und ab und zu klingelte, wenn jemand anrufen wollte. Heute ist der größte Teil der Bevölkerung völlig süchtig nach „Telefonen“, die Tausende von verschiedenen Aufgaben erfüllen können und die sie ständig ausspionieren. Haben diese „Telefone“ unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort gemacht?
Das denke ich ganz sicher nicht.
Quellen:
Can Your Phone Read Your Mind?
13 Creepy Things Your Smartphone Knows About You
Is Your Smartphone Secretly Mind-Reading You? The Shocking AI Tech Behind It
Constant surveillance can reduce concentration, memory
Groceries, phone bills, rent? Where parents still help adult kids financially