Systemumbau: Der schwankende US-Dollar

US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay LicenseUS-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

Erst gestern bin ich im Artikel De-Dollarisierung: Zölle, Trump und CBDCs auf den US-Dollar und seine Rolle bzw. derzeitige Lage eingegangen. Unter anderem schrieb ich:

Die globalistischen Institutionen wie der IWF, die BIZ und die Weltbank haben sich seit langem auf die Einführung von CBDCs (Central Bank Digital Currencies) vorbereitet, zusammen mit einer einzigen, vom IWF kontrollierten globalen digitalen Währung, die dem SZR-Korb beigefügt/angehängt wird. Die BRICS-Staaten sollen gar nicht mit dem US-Dollar konkurrieren, sie sollen nur dabei helfen, diese letzte Säule des alten System zu zerschlagen.

Lassen Sie uns im Folgenden den Stand des US-Dollars nochmals näher beleuchten und warum ich denke, dass sein Weltreservewährungsstatus immer mehr unter Bedrängnis kommt, was gleichbedeutend mit dem Wegschlagen der letzten Säule des alten Systems ist, wovor ich seit Jahren als Zielstellung der Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) warne:

Das Jahr 2025 ist in vieler Hinsicht anders als die Jahre zuvor, wenn man sich den US-Dollar ansieht. So erreichte der US-Dollar letzte Woche ein Dreijahrestief gegenüber anderen Weltwährungen, und am Mittwoch setzte sich der Absturz des US-Dollars fort. Insgesamt ist der US-Dollar in den letzten drei Monaten um etwa 9 Prozent gefallen. Die Währung, die am meisten profitiert hat, ist der Schweizer Franken. Der USD/CHF-Kurs hat vor kurzem den tiefsten Stand seit 14 Jahren erreicht. Was wir hier erleben, ist zwar nicht neu, aber trotzdem in seinem Ausmass enorm. Viele Experten sind der Meinung, dass der Status des US-Dollars als Weltreservewährung ernsthaft in Gefahr ist.

Viele hatten gehofft, dass sich der US-Dollar in dieser Woche erholen würde, aber am Mittwoch gab es ein weiteren Einbruch:

Der Dollar setzte seinen Fall am Mittwoch fort, wobei sowohl sichere Häfen als auch risikosensitive Währungen den Greenback übertrafen, da die Händler abwarteten, ob die Regierung von US-Präsident Donald Trump neue Handelsabkommen mit Partnern erreicht.

Der Dollar war in der vergangenen Woche aufgrund von Bedenken über die wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Zölle gefallen, und da die Anleger aufgrund der Ungewissheit über die unberechenbare Umsetzung der Handelsabgaben ihre Allokationen nach Übersee verlegten.

( he dollar resumed its fall on Wednesday with both safe havens and risk sensitive currencies outperforming the greenback as traders waited to see if U.S. President Donald Trump’s administration reaches new trading agreements with partners.

The dollar tumbled last week on concerns over the economic impact new tariffs will have, and as investors shifted allocations overseas due to uncertainty over the erratic implementation of the trade levies.)

Einschub: Das von mir prognostizierte Drehbuch greift immer mehr, in dem Trump und den konservativen Kräften die „Schuld“ am Systemzusammenbruch zugeschoben werden wird.

Die eigentliche „Stärke“ einer Währung, wie die des US-Dollars, lässt sich meines Erachtens am besten anhand des Goldpreises beurteilen. Unnötig zu erwähnen, dass der Goldpreis in US-Dollar in letzter Zeit regelrecht in die Höhe geschossen ist, und am Mittwoch stieg er um weitere 3,1 Prozent:

Die Goldpreise setzten am Mittwoch ihre Rekordjagd fort und durchbrachen die Marke von $3.300 pro Unze, da ein schwächerer Dollar und eskalierende Handelsspannungen zwischen den USA und China die Anleger in Richtung des sicheren Hafens trieben.

Der Spot-Goldpreis kletterte um 3,1% auf $3.327,78 je Unze.

(Gold prices extended their record run on Wednesday, to breach $3,300 per ounce, as a weaker dollar and escalating U.S.-China trade tensions pushed investors towards the safe-haven asset.

Spot gold climbed 3.1% to $3,327.78 an ounce.)

In Zeiten von „schwerem Seegang im Finanzcasino“ neigen die Anleger dazu, sich Gold zu zuwenden. Und die Zeiten sind im Moment definitiv sehr chaotisch. Wenn der US-Dollar noch instabiler wird, werden andere globale Währungen systemseitig unweigerlich viel attraktiver werden. Derzeit lesen wir immer mehr Warnungen, dass die Rolle des Us-Dollars als primäre Weltreservewährung „immer unsicherer (looking increasingly uncertain)“ wird:

Insbesondere der Status des Dollars als verlässlicher „sicherer Hafen“ ist angeschlagen, und seine Rolle als de facto globale Reservewährung wird immer unsicherer.

Anzeichen für eine wachsende Unzufriedenheit mit dem Dollar lassen sich an der Auflösung seiner langjährigen Korrelation mit anderen Märkten ablesen.

(Specifically, the dollar’s status as a reliable „safe haven“ has been tarnished, and its role as the de facto global reserve currency has been looking increasingly uncertain.

Signs of growing dissatisfaction with the dollar can be seen in the breakdown of its longstanding correlation with other markets.)

Die Tatsache, dass der US-Dollar die wichtigste Reservewährung der Welt ist, war ein großer Vorteil für die USA (Stichwort externalisierte Inflation, billigere Kreditkosten), aber es gibt auch andere Währungen, die im globalen Handel weit verbreitet sind. In den letzten Wochen haben selbst der Euro, der Schweizer Franken und der japanische Yen extrem gut abgeschnitten:

Jahrzehntelang gehörten der Dollar, der Schweizer Franken und der japanische Yen zu den beliebtesten Optionen für Anleger, die in volatilen Märkten ruhige Häfen suchten.

Doch während der Yen, der Franken und der Euro in den letzten Wochen in die Höhe schossen, sank der ICE U.S. Dollar Index, ein beliebter Maßstab für den Wert des Dollars gegenüber seinen wichtigsten Währungsrivalen, auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Im Vergleich dazu kletterte der Schweizer Franken kürzlich auf den höchsten Stand seit 14 Jahren.

(For decades, the dollar, the Swiss franc and Japanese yen were among the most popular options for investors seeking calmer ports in volatile markets.

But while the yen, franc and euro have shot higher over the past few weeks, the ICE U.S. Dollar Index, a popular gauge of the dollar’s value against its main currency rivals, sank to its lowest level in three years. By comparison, the Swiss franc recently climbed to its strongest level in 14 years.)

Könnte der Euro oder eine der großen asiatischen Währungen irgendwann den Platz des US-Dollars einnehmen? Das ist aus meiner Sicht seitens der IGE überhaupt nicht geplant, denn sie wollen eine zentrale digitale Weltwährung (zuerst über verschiedene regionale CBDCs eingesteuert) implementieren. Die Wahrheit ist auch, dass der Status des US-Dollars bereits ins Wanken geraten ist. Laut MarketWatch „ist der Anteil des Dollars an den weltweiten Zentralbankreserven seit Ende der 1990er Jahre geschrumpft (the dollar’s share of global central-bank reserves has been shrinking since the late 1990s):

Nach einigen Maßstäben hat sich die Welt schon seit Jahrzehnten von ihrer Abhängigkeit vom Dollar gelöst. Daten des Internationalen Währungsfonds zeigen, dass der Anteil des Dollars an den weltweiten Zentralbankreserven seit den späten 1990er Jahren geschrumpft ist.

(By some measures, the world has been shifting away from its dependence on the dollar for decades. Data from the International Monetary Fund show the dollar’s share of global central-bank reserves has been shrinking since the late 1990s.)

Der US-Dollar war schon immer eine Waffe des Systems und wenn er stark ist, sind US-Staatsanleihen für ausländische Investoren attraktiv, was die US-Kreditkosten niedrig hält. Aber in den letzten Wochen haben wir einen „großen Ausverkauf (major sell-off)“ bei US-Anleihen erlebt, während gleichzeitig die Aktienkurse gesunken sind:

Während der Finanzkrise 2008 kauften Anleger auf der ganzen Welt mehr Staatsanleihen, weil sie davon überzeugt waren, dass dies trotz des Absturzes der sicherste Ort auf der Welt für ihr Geld sei. So laufen die Dinge normalerweise ab: Der Anleihemarkt bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung wie der Aktienmarkt.

Dieses Mal, als der Aktienmarkt einen Sturzflug hinlegte, zeichnete sich ein alarmierender Trend ab. Die Anleger stießen ihre US-Staatsanleihen ab. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe stieg innerhalb einer Woche von 4% auf 4,5% – ein enormer Sprung für den Anleihemarkt, der auf einen größeren Ausverkauf hindeutet. Die Anleger investierten ihr Geld in Euro, Yen, Pfund und Gold statt in Dollar.

(During the financial crisis of 2008, investors around the world bought more Treasury bonds, confident that despite the crash, this was the safest place in the world for their money. That is how things usually go: The bond market moves in the opposite direction as stocks.

This time, as the stock market took a nosedive, an alarming trend emerged. Investors were dumping their U.S. government bonds. The yield on the 10-year Treasury jumped from 4% to 4.5% in a week, a huge jump for the bond market that indicates a major sell-off. Investors were putting their money into euros, yen, pounds, and gold instead of into dollars.)

Eine Finanzkrise wie diese ist nicht neu, aber der Zeitpunkt mit einem insgesamt sehr schwachen Weltwirtschaftssystem, scheint wie gemacht zu sein, die eingangs erwähnte letzte Systemsäule namens US-Dollar zu Fall zu bringen. Werden wir einen Zusammenbruch des Vertrauens in den US-Dollar erleben? Ein Experte warnt, dass der US-Dollar nun auf eine „Beobachtungsliste (watch list)“ gesetzt wurde:

„Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob wir den Untergang des Dollars erleben, aber der Dollar wurde sicherlich auf eine ‚Beobachtungsliste‘ gesetzt“, sagt Kevin Gallagher, Direktor des Global Development Policy Center an der Boston University. Für den Rest der Welt „sind die USA nicht mehr unschuldig, bis ihre Schuld bewiesen ist, sondern das Gegenteil“.

(„It is too early to call if we are seeing the demise of the dollar, but the dollar has certainly been put on a ‚watch list,'“ says Kevin Gallagher, director of the Global Development Policy Center at Boston University. For the rest of the world, „The U.S. is no longer innocent until proven guilty, but the opposite.“)

Dabei verstehen die meisten US-Amerikaner nicht, wie wichtig die Stärke des US-Dollars für sie ist. Denn ihr wichtigstes Exportgut ist die eigene Währung. Seit Jahrzehnten „tauschen“ sie die vorherrschende Währung der Welt aka Papier gegen Waren ein, die in ärmeren Ländern auf dem ganzen Planeten hergestellt werden. Wenn der US-Dollar schwächer wird, wird der Lebensstandard stark sinken. Und es hat den Anschein, als gäbe es Leute in Machtpositionen, die den Wert des US-Dollars sinken sehen wollen.

Der Vorsitzende des Council of Economic Advisers des Weißen Hauses, Stephen Miran, ist der Ansicht, dass eine Abwertung des US-Dollars der beste Weg ist, das US-Handelsdefizit zu verringern:

Für Miran könnten Zölle und die Abkehr von einem starken Dollar „die weitreichendsten Auswirkungen jeglicher Politik in den letzten Jahrzehnten haben und das globale Handels- und Finanzsystem grundlegend umgestalten“.

In seinem Essay argumentiert Miran, dass ein starker Dollar die US-Exporte weniger wettbewerbsfähig und die Importe billiger macht und gleichzeitig die amerikanischen Hersteller behindert, da er sie davon abhält, in den Bau von Fabriken in den Vereinigten Staaten zu investieren.

„Die tiefe Unzufriedenheit mit der herrschenden Wirtschaftsordnung hat ihre Wurzeln in der anhaltenden Überbewertung des Dollars und den asymmetrischen Handelsbedingungen„, schreibt Miran.

(For Miran, tariffs and moving away from a strong dollar could have „the broadest ramifications of any policies in decades, fundamentally reshaping the global trade and financial systems“.

Miran’s essay argues that a strong dollar makes US exports less competitive and imports cheaper, while handicapping American manufacturers as it discourages investing in building factories in the United States.

„The deep unhappiness with the prevailing economic order is rooted in persistent overvaluation of the dollar and asymmetric trade conditions,“ Miran wrote.)

Es stimmt zwar, dass sich das US-Handelsdefizit verringern wird, wenn der US-Dollar erheblich abgewertet wird. Aber viel entscheidender ist, dass mit dem Fall des US-Dollars die letzte, zentrale Säule des Systems fällt, so dass die IGE ihren Traum einer globalen CBDC als „Lösung“ präsentieren können. Wie lange dies noch dauern wird? Eine Einschätzung ist hier sehr schwierig – doch ich gebe dem US-Dollar, respektive dem bisherigen Schuldgeldsystem, nicht mehr allzu viele Monate. Überall wird massiv an den Schrauben des Großen Neustarts gedreht, während parallel Kriegsvorbereitungen getroffen werden, die aus meiner Sicht belegen, dass das System am Abstürzen ist. Und die IGE und ihre Helfershelfer sind sich dessen auch genau bewusst…

Quellen:
De-Dollarisierung: Zölle, Trump und CBDCs
The U.S. Dollar Is Crashing, And Our Reserve Currency Status Is In Serious Jeopardy – Is This Being Done By Design?
Dollar resumes fall as investors wait on trade talks
Gold zooms past $3,300/oz as investors seek shelter from tariff war
The U.S. dollar’s role as the de facto global reserve currency is looking increasingly uncertain
End of dollar dominance? Trump tariffs are decreasing trust in US currency.
The Trump adviser who wants to rewrite the global financial system

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