Neuer Oxfam-Bericht 2018: 26 Menschen besitzen soviel wie 3,8 Milliarden – Ungleichgewicht nimmt weiter zu

US-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay LicenseUS-Dollar - Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

US-Dollar – Bildquelle: Pixabay / geralt; Pixabay License

Laut des neuesten Oxfam-Berichts zur globalen Einkommensungleichheit Public good or private wealth? besitzen inzwischen nur noch 26 Menschen das Äquivalent dessen, was 3,8 Milliarden der Ärmsten auf der Welt ihr Eigenen nennen können. Währen die Reichen immer reicher werden, müssen die Ärmsten mit immer weniger auskommen. Heute hat fast die Hälfte der weltweiten Bevölkerung weniger als 5,50 US-Dollar pro Tag zur Verfügung, um ihr Leben zu bestreiten. Allein 795 Millionen Menschen haben nicht einmal genug zu essen.

Auch in den Industrienationen geht die Schere zwischen Fleißig und Reich immer weiter auseinander. Beispielsweise ist die aktuelle Spreizung in den USA so groß wie zuletzt in den 1920ern, bei einer halben Millionen Obdachlosen.

Diese Ungleichheit, dieses Ungleichgewicht ist eine tickende, soziale Zeitbombe, die irgendwann explodieren muss.

Oxfam schreibt in seinem aktuellen Bericht, dass die weltweiten Milliardäre im Jahr 2018 um 12% reicher geworden sind. Gleichzeitig hat die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung 11% ihres Vermögens verloren.

Oxfam berichtete, dass sich der Reichtum von mehr als 2.200 Milliardären auf der ganzen Welt im Jahr 2018 um 900 Milliarden Dollar erhöht habe – oder 2,5 Milliarden Dollar pro Tag. Dem Vermögenszuwachs um 12% bei den Reichen stand der Vermögensverlust der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung um 11% gegenüber.

Der Bericht schloss daraus, dass die Zahl der Milliardäre, die so viel Reichtum wie die Hälfte der Weltbevölkerung besaßen, von 43 im Jahr 2017 auf 26 im letzten Jahr sank. 2016 waren es 61.

(Oxfam said the wealth of more than 2,200 billionaires across the globe had increased by $900bn in 2018 – or $2.5bn a day. The 12% increase in the wealth of the very richest contrasted with a fall of 11% in the wealth of the poorest half of the world’s population.

As a result, the report concluded, the number of billionaires owning as much wealth as half the world’s population fell from 43 in 2017 to 26 last year. In 2016 the number was 61.)

Oxfam-Bericht 2018

(Download PDF)

Die Vermögen konzentrieren sich immer mehr in den Händen weniger, während niemand ernsthaft das dahinterliegende System hinterfragt. Denn ein System, das solche Zahlen “liefert”, ist weder gerecht, noch demokratisch, noch irgendetwas:

  • Die Zahl der Milliardäre hat sich seit der Finanzkrise von vor 10 Jahren fast verdoppelt.
  • Zwischen 2017 und 2018 kam jeden zweiten Tag ein neuer Milliardär hinzu.
  • Der reichste Mann der Welt, Amazon-Gründer Jeff Bezos, besitzt inzwischen (vor seiner angedachten Scheidung) 112 Milliarden US-Dollar. Allein 1% seines Vermögens entspricht dem
  • Gesamtbudget, das Äthiopien für sein Gesundheitswesen ausgibt. Einem Land mit 105 Millionen Einwohnern.
  • Die ärmsten 10% der Briten haben eine höhere Steuerlast als die reichsten 10% (49% zu 34%), wenn man die ganzen Konsumsteuern (wie die Mehrwertsteuer) hinzunimmt.

Letztlich leben wir in einem globalen Finanzsystem, dass nichts anderes wie eine Vermögensumverteilungs- und -extraktionsmaschine ist. Es wurde geschaffen, um so viel Vermögen wie möglich an die Spitze zu transportieren. Gleichzeitig sitzt die Welt auf unvorstellbaren 244 Billionen US-Dollar Schulden und geben wir jedes Jahr weit mehr als eine Billionen für Rüstung aus.  Ein wahrlich in sich pervertiertes System…

Quellen:
Oxfam – Public Good or Private Wealth?
Oxfam-Bericht Public good or private wealth?
GLOBAL INEQUALITY EXPLODES: 26 ULTRA-WEALTHY BILLIONAIRES NOW HAVE AS MUCH MONEY AS THE POOREST 3.8 BILLION PEOPLE
Global Debt Surpasses 244 Trillion Dollars As “Nearly Half The World Lives On Less Than $5.50 A Day”
Hunger Statistics
The Gap Between The Rich And The Poor In The United States Hasn’t Been This Large Since The 1920s
World’s 26 richest people own as much as poorest 50%, says Oxfam

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