Fratzenbuch aka Facebook hat gestern seine Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Laut dem NSA-Spin-Off konnte man 1,8 Milliarden Blatt Klopapier Dollar Umsatz generieren, was einer Steigerung von 53% bzw. 333 Mio. US-$ entspricht.
Wir haben gute Fortschritte dabei gemacht, unsere Nutzerzahl zu vergrößern und die Beteiligung zu steigern.
so der Firmenchef Mark Zuckerberg vor den versammelten Presstitutes. So sei die Zahl der Nutzer, die mindestens einmal monatlich auf Facebook sind, Ende Juni auf 1,15 Milliarden gestiegen.
Angesichts der selbst in den Mainstreammedien zu findenden NSA-Abhörskandalen eine erschütternde Steigerung. Ist das Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Überwachung? Der Tatsache, dass die NSA direkten Zugriff auf die Daten der Fratzenbuch-Nutzer hat? Oder schlichtweg Dummheit, weil man die Zusammenhänge nicht mehr begreift?
Wenn man sich wie ich täglich in der U-Bahn bewegt und sieht wie sich gerade die jüngere Generation zwischen 15 und 25 Jahren in ihre diversen Smartphone-Modelle vertieft, anstatt einmal z.B. ein Buch in die Hand zu nehmen, muss man von einer Mischung aus beiden ausgehen. Es ist für mich unbegreiflich, dass sich die Menschen in dieser Form elektronisch so versklaven lassen, dass viele ohne ihr iPhone, Galaxy S3/4 oder sonstwas keine fünf Minuten “überleben” können. Bei manchen macht es fast den Anschein als würden sie mit dem Teil verwachsen sein. Kommunikation findet nur noch per SMS, Facebook, Whatsapp oder Twitter statt. Richtige Kommunikation per Sprache scheint fast die Ausnahme zu sein.
Was wir hier sehen ist die Konditionierung der Massen die kleinen elektronischen Geräte und die durch sie stattfindende Überwachung, Lokalisierung und Kontrolle als das normalste der Welt zu betrachten. Es wird eine größtmöglichste Akzeptanz durch eine “gesteuerte Nützlichkeit” der Geräte geschaffen. Konkret: Durch das Herausstellen der Nützlichkeit, die in 99% der Fälle eher als Pseudonützlichkeit zu bezeichnen ist, werden die Gefahren von Smartphones, Fratzenbuch und Co. in den Hintergrund gedrängt. Es findet kein ausgewogenes Hinterfragen von Nutzen und Risiken mehr statt, da durch die Konditionierung der Pseudonutzen in den Vordergrund getreten ist.
NSA und die anderen Schlapphutorganisationen werden sich dieser Tatsache bewusst sein, dass die meisten Menschen dieser Konditionierung anheim gefallen sind und freuen sich sicherlich diebisch über die neueste Entwicklung von Google:
Google Glass ist der Markenname eines am Kopf getragenen Miniaturcomputers. Er ist auf einem Brillenrahmen montiert und blendet Informationen in das Sichtfeld ein (Head-Up-Display). Diese Informationen können kombiniert werden mit dem aufgenommenen Bild, das eine in Blickrichtung des Trägers integrierte Digitalkamera live liefert. Dazu können Daten aus dem Internet unmittelbar bezogen und versendet werden. Im medientheoretischen Zusammenhang gehört die Technik zur Erweiterten Realität (englisch augmented reality).
Während Google Glass für manche IT-Experten einen technischen Meilenstein darstellt, erkennen Datenschützer darin weitreichende Konsequenzen für die Privatsphäre des Nutzers und der Menschen in seiner Umgebung. Sie wehren sich gegen die Einführung der Brille, weil sie in der Lage ist, unauffällig die Umgebung des Trägers auszuspähen und alle Aufzeichnungen sämtlicher Nutzer auf Google-eigene Server überträgt. Im Zusammenhang mit den Enthüllungen um das Überwachungsprogamm PRISM des Geheimdienstes NSA wurden weitere Datenschutzbedenken bezüglich Glass geweckt.
Der feuchte Traum eines jeden Geheimdienstlers, Innenministers und Überwachers im Hintergrund.
Quellen:
Facebook steigert Umsatz mehr als erwartet
Wikipedia – Google Glass