Die Wearables-Falle: Wie die Regierung plant, Sie zu überwachen, zu bewerten und zu kontrollieren

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Wearables – Bildquelle: Pixabay / fancycrave1; Pixabay License

Wenn die Staaten die absichtliche Beendigung bestimmter Leben legalisieren… wird dies letztendlich die Kategorien derer erweitern, die ungestraft getötet werden können. – Nat Hentoff in der Washington Post, 1992

Die körperliche Autonomie – das Recht auf Privatsphäre und Integrität in Bezug auf unseren eigenen Körper – schwindet weltweit rapide. Die Debatte geht inzwischen über Zwangs„impfungen“ oder invasive Körperdurchsuchungen hinaus und umfasst auch die biometrische Überwachung, das Tracking durch tragbare Geräte und die Erstellung von Gesundheitsprofilen im Voraus.

Wir treten in ein neues Zeitalter der algorithmischen, autoritären Kontrolle ein, in dem unsere Gedanken, Stimmungen und unsere Biologie vom Staat überwacht und beurteilt werden. Dies ist das dunkle Versprechen, das hinter der jüngsten Kampagne von Robert F. Kennedy Jr. (RFK Jr.) steht, dem Gesundheitsminister von US-Präsident Trump, der eine Zukunft anstrebt, in der alle US-Amerikaner biometrische Geräte zur Gesundheitsüberwachung tragen.

Unter dem Deckmantel der öffentlichen Gesundheit und der persönlichen Selbstbestimmung ist diese Initiative nichts weniger als die Normalisierung der 24/7-Körperüberwachung – das Drängen in eine Welt, in der jeder Schritt, jeder Herzschlag und jede biologischer Ausschlag nicht nur von privaten Unternehmen, sondern auch von der Regierung überwacht wird.

Damit entzaubert sich der nächste angebliche Hoffnungsträger als weiteres Werkzeug des Establishments.

In diesem entstehenden Überwachungsindustriekomplex werden Gesundheitsdaten zur Währung. Technologieunternehmen profitieren von Hardware- und App-Abonnements, Versicherer von Risikobewertungen und Regierungsbehörden von einer besseren Einhaltung der Vorschriften und Einblicken in das Verhalten. Diese Konvergenz von Gesundheit, Technologie und Überwachung ist keine neue Strategie – sie ist nur der nächste Schritt in einem langen, vertrauten Muster der Zusammenarbeit.

Überwachung kam schon immer als Fortschritt verkleidet daher.

Jede neue Welle von Überwachungstechnologien – GPS-Tracker, Rotlichtkameras, Siri, Gesichtserkennung, Ring-Türklingeln, Alexa-Smart-Lautsprecher – wurde uns als ein Instrument der Bequemlichkeit, Sicherheit oder Kommunikationsmöglichkeit verkauft. Doch mit der Zeit wurde jede dieser Technologien zu einem Mechanismus für die Verfolgung, Überwachung oder Kontrolle der Öffentlichkeit.

Was als freiwillig begann, ist unausweichlich und obligatorisch geworden.

In dem Moment, in dem wir die Prämisse akzeptierten, dass Privatsphäre gegen Bequemlichkeit eingetauscht werden muss, legten wir den Grundstein für eine Gesellschaft, in der nichts mehr außerhalb der Reichweite der Regierung liegt – nicht unsere Häuser, nicht unsere Autos, nicht einmal unsere Körper.

RFK Jr.’s Wearable-Plan ist nur die jüngste Variante dieses Lockvogels: als Freiheit vermarktet, als Käfig gebaut.

Nach Kennedys Plan, der als Teil einer nationalen Kampagne zur „Wiederherstellung der Gesundheit in den USA“ (aka MAHA) beworben wird, würden tragbare Geräte den Blutzuckerspiegel, die Herzfrequenz, die Aktivität, den Schlaf und mehr für jeden US-Amerikaner überwachen. Die Teilnahme ist zwar zunächst nicht offiziell verpflichtend, aber die Folgen sind klar: Entweder man macht mit, oder man riskiert, in einer datengesteuerten Gesellschaft ein Bürger zweiter Klasse zu werden.

Was als optionales, von Big Tech vermarktetes Selbstüberwachungsinstrument begann, ist auf dem besten Weg, das neueste Werkzeug im Überwachungsarsenal des Polizeistaats zu werden.

Geräte wie Fitbits, Apple Watches, Glukose-Tracker und intelligente Ringe sammeln erstaunliche Mengen intimer Daten – von Stress und Depressionen bis hin zu Herzunregelmäßigkeiten und frühen Anzeichen von Krankheiten. Wenn diese Daten von staatlichen Datenbanken, Versicherern und Gesundheitsplattformen gemeinsam genutzt werden, werden sie zu einem wirksamen Instrument nicht nur für die Gesundheitsanalyse, sondern auch für die Kontrolle.

Einst Symbole des persönlichen Wohlbefindens, werden diese Wearables nun zu digitalen Viehmarken – Abzeichen für die Einhaltung von Vorschriften, die in Echtzeit verfolgt und durch Algorithmen geregelt werden.

Und dabei wird es nicht bleiben.

Der Körper wird schnell zu einem Schlachtfeld in dem sich ausweitenden Krieg der Regierung gegen das Innere des Menschen.

Die Infrastruktur für die Erstellung von Profilen und die Inhaftierung von Personen auf der Grundlage vermeintlicher psychologischer „Risiken“ ist bereits vorhanden. Stellen Sie sich nun eine Zukunft vor, in der Ihre am Körper getragenen Daten einen Hinweis auf Ihre psychische Gesundheit geben. Erhöhte Stresswerte. Unregelmäßiger Schlaf. Ein verpasster Arzttermin. Ein plötzlicher Abfall der Herzfrequenzvariabilität.

In den Augen des Überwachungsstaates könnten dies rote Linien sein – ein Grund für Eingriffe, Untersuchungen oder Schlimmeres.

RFK Jr.’s Umarmung der tragbaren Technologie ist keine neutrale Innovation. Sie ist eine Einladung zur Ausweitung der staatlichen Bekämpfung von Gedankenverbrechen, Gesundheitsverstößen und individueller Abweichung.

Sie verlagert die Unschuldsvermutung in eine Diagnosevermutung. Man ist erst dann gesund, wenn der Algorithmus es sagt. Man ist erst gesund, wenn man es beweisen kann.

Die Regierungen haben bereits Überwachungsinstrumente eingesetzt, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen, politische Kritiker zu markieren und Verhalten in Echtzeit zu verfolgen. Mit den Wearables erhalten sie nun eine neue Waffe: den Zugriff auf den menschlichen Körper als Ort des Verdachts, der Abweichung und der Kontrolle.

Während die Regierungsbehörden den Weg für die biometrische Kontrolle ebnen, werden es die Unternehmen sein – Versicherungsgesellschaften, Tech-Giganten, Arbeitgeber -, die als Vollstrecker des Überwachungsstaates agieren.

Wearables sammeln nicht nur Daten. Sie sortieren sie, interpretieren sie und speisen sie in Systeme ein, die wichtige Entscheidungen über Ihr Leben treffen: ob Sie Versicherungsschutz erhalten, ob Ihre Tarife erhöht werden, ob Sie sich für eine Anstellung oder finanzielle Unterstützung qualifizieren.

Wie ABC News berichtet, warnt ein JAMA-Artikel, dass Wearables von Versicherern leicht dazu verwendet werden könnten, den Versicherungsschutz zu verweigern oder die Prämien auf der Grundlage persönlicher Gesundheitskennzahlen wie Kalorienaufnahme, Gewichtsschwankungen und Blutdruck zu erhöhen.

Es ist nicht abwegig, sich vorzustellen, dass dies auch für Arbeitsplatzbewertungen, Kreditwürdigkeitsprüfungen oder sogar Social-Media-Rankings genutzt werden könnte.

Arbeitgeber bieten bereits Preisnachlässe für „freiwilliges“ Wellness-Tracking und bestrafen Nichtteilnehmer. Versicherer geben Anreize für gesundes Verhalten – bis sie entscheiden, dass ungesundes Verhalten eine Bestrafung rechtfertigt. Apps erfassen nicht nur Schritte, sondern auch die Stimmung, den Drogenkonsum, die Fruchtbarkeit und die sexuelle Aktivität – und füttern damit die immer hungriger werdende Datenwirtschaft.

Diese dystopische Entwicklung wurde schon lange vorhergesehen und man hat vor ihr gewarnt. Leider umsonst…

In Brave New World von Aldous Huxley (1932) wird der Gehorsam nicht durch Gewalt, sondern durch Vergnügen, Stimulation und chemische Sedierung aufrechterhalten. Die Bevölkerung wird darauf konditioniert, Überwachung als Gegenleistung für Bequemlichkeit, Komfort und Ablenkung zu akzeptieren.

In THX 1138 (1971) entwirft George Lucas ein korporatives Staatsregime, in dem biometrische Überwachung, stimmungsregulierende Drogen und psychologische Manipulation die Menschen zu emotionslosen, gefügigen biologischen Einheiten machen.

Gattaca (1997) stellt sich eine Welt vor, in der genetische und biometrische Profile das Schicksal der Menschen vorbestimmen und die Privatsphäre und den freien Willen im Namen der öffentlichen Gesundheit und der gesellschaftlichen Effizienz beseitigen.

In The Matrix (1999), geschrieben und inszeniert von den Wachowskis, werden Menschen als Energiequellen geerntet, während sie in einer simulierten Realität gefangen sind – eine beunruhigende Parallele zu unserer zunehmenden Gefangenschaft in Systemen, die unser physisches Selbst überwachen, monetarisieren und manipulieren.

Minority Report (2002) von Steven Spielberg zeigt ein Überwachungssystem, das auf biometrischen Daten basiert. Bürger werden über Netzhautscans im öffentlichen Raum verfolgt und mit personalisierter Werbung angesprochen – so wird der Körper selbst zu einem Überwachungspass.

Die Anthologieserie Black Mirror, die von der Twilight Zone inspiriert wurde, überträgt diese Warnungen in das digitale Zeitalter und zeigt, wie die ständige Überwachung von Verhalten, Emotionen und Identität zu Konformität, Beurteilung und Angst führt.

Zusammengenommen vermitteln diese kulturellen Prüfsteine eine klare Botschaft: Dystopien kommen nicht über Nacht.

Wie Margaret Atwood in The Handmaid’s Tale warnte:

Nichts ändert sich sofort: In einer sich allmählich erhitzenden Badewanne würdest du zu Tode gekocht, bevor du es merkst.

(Nothing changes instantaneously: in a gradually heating bathtub, you’d be boiled to death before you knew it.)

Auch wenn sich Atwoods Roman auf die Kontrolle der Fortpflanzung konzentriert, ist ihre Warnung von großer Bedeutung: Wenn der Staat sich die Autorität über den Körper anmaßt – sei es durch Schwangerschaftsregister oder biometrische Überwachungsgeräte -, wird die körperliche Autonomie bedingt, zerbrechlich und leicht widerrufbar.

Die Mittel mögen sich unterscheiden, aber die Logik der Beherrschung ist dieselbe.

Was Atwood als reproduktive Kontrolle beschrieb, erleben wir heute in einer breiteren, digitalisierten Form: die stille Erosion der Autonomie durch die Normalisierung der ständigen Überwachung.

Wenn sowohl die Regierung als auch Unternehmen Zugang zu unserem Innenleben erhalten, was bleibt dann noch vom Individuum übrig?

Wir müssen uns fragen: Wenn Überwachung zur Bedingung für die Teilnahme am modernen Leben wird – Arbeit, Bildung, Gesundheitsversorgung – sind wir dann noch frei? Oder sind wir, wie in jeder großen dystopischen Warnung, darauf konditioniert, uns nicht zu wehren, sondern zu fügen?

Das ist der versteckte Preis dieser technologischen Annehmlichkeiten: Der Wellness-Tracker von heute ist die Lein de eigenen Freiheit von morgen.

In einer Gesellschaft, in der Körperdaten gesammelt und analysiert werden, wird der Körper selbst zum Eigentum von Regierungen und Unternehmen. Ihr Körper wird zu einer Form der Zeugenaussage, und Ihre biometrischen Daten werden als Beweismittel behandelt. Die Liste der von uns dokumentierten Eingriffe in den Körper – erzwungene Darmspiegelungen, Blutentnahmen, DNA-Abstriche, Leibesvisitationen, Alkoholtests – wird immer länger.

Dieser Liste fügen wir nun eine subtilere, aber heimtückischere Form des Eindringens hinzu: die erzwungene biometrische Zustimmung.

Sobald die Überwachung des Gesundheitszustands de facto zu einer Voraussetzung für Beschäftigung, Versicherung oder soziale Teilhabe wird, wird es unmöglich sein, ohne Strafe auszusteigen. Diejenigen, die sich wehren, können als unverantwortlich, ungesund oder sogar gefährlich dargestellt werden.

Wir haben bereits eine abschreckende Vorschau darauf gesehen, wohin dies führen könnte. In einigen US-Bundesstaaten mit Abtreibungsbeschränkungen wurde die digitale Überwachung als Waffe eingesetzt, um Menschen, die eine Abtreibung vornehmen lassen wollen, zu verfolgen und strafrechtlich zu verfolgen – unter Verwendung von Apps zur Überwachung der Periode, von Suchverläufen und Geodaten.

Wenn die körperliche Autonomie kriminalisiert wird, werden die Datenspuren, die wir hinterlassen, zu Beweisen in einem Fall, den der Staat bereits entschieden hat.

Es geht nicht nur um die Ausweitung der Gesundheitsversorgung. Es ist die Verwandlung der Gesundheit in einen Kontrollmechanismus – ein trojanisches Pferd für den Überwachungsstaat, um die letzte private Grenze für sich zu beanspruchen: den menschlichen Körper.

Denn letztlich geht es nicht nur um Überwachung, sondern auch darum, wer leben darf.

Allzu oft werden diese Debatten fälschlicherweise so dargestellt, als gäbe es nur zwei mögliche Ausgänge: Sicherheit oder Freiheit, Gesundheit oder Privatsphäre, Konformität oder Chaos. Doch das sind Illusionen. Eine wirklich freie und gerechte Gesellschaft kann die öffentliche Gesundheit schützen, ohne die körperliche Autonomie oder die Menschenwürde zu opfern.

Wir müssen uns dem Narrativ widersetzen, das unsere völlige Hingabe im Tausch gegen Sicherheit fordert.

Sobald biometrische Daten in einer gesundheitsorientierten Überwachungswirtschaft zur Währung werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Daten dazu verwendet werden, zu bestimmen, in wessen Leben es sich lohnt zu investieren – und in wessen nicht.

Wir haben diese Dystopie schon einmal gesehen.

In dem Film Soylent Green von 1973 werden ältere Menschen entbehrlich, wenn die Ressourcen knapp werden. Nat Hentoff – eine frühe und prinzipientreue Stimme, die vor der Entwertung des menschlichen Lebens warnte – schlug schon vor Jahrzehnten Alarm. Hentoff, der einst für die Abtreibung eintrat, kam zu der Überzeugung, dass die Aushöhlung der medizinischen Ethik – insbesondere die wachsende Akzeptanz von Abtreibung, Euthanasie und selektiver Pflege – den Grundstein für eine institutionalisierte Entmenschlichung legt.

Wie Hentoff warnte, kann die Regierung, sobald sie die absichtliche Beendigung bestimmter Leben sanktioniert, zu einem rutschigen Abhang werden: breitere Bevölkerungsschichten würden schließlich als entbehrlich angesehen werden.

Hentoff bezeichnete dies als „nackten Utilitarismus – das größte Gut für die größte Zahl. Und Personen, die im Weg stehen – in diesem Fall die älteren Armen – müssen aus dem Weg geräumt werden. Nicht ermordet, Gott bewahre. Man muss es ihnen nur so lange bequem machen, bis sie sterben, und zwar mit aller gebotenen Eile (naked utilitarianism—the greatest good for the greatest number. And individuals who are in the way—in this case, the elderly poor—have to be gotten out of the way. Not murdered, heaven forbid. Just made comfortable until they die with all deliberate speed).“

Diese Sorge ist nicht mehr theoretisch.

Als er 1996 über die Erwägungen des Obersten Gerichtshofs in den USA zur ärztlich assistierten Selbsttötung schrieb, warnte Hentoff, dass es „keine absoluten Grenzen (no absolute limits)“ gebe, sobald ein Staat entscheide, wer „zu seinem eigenen Besten (for their own good)“ sterben solle. Er zitierte führende Mediziner und Behindertenvertreter, die befürchteten, dass arme, ältere, behinderte und chronisch kranke Menschen zur Zielscheibe eines Systems würden, das Effizienz über Langlebigkeit stellt.

Heute können Daten, die mit Hilfe von Wearables gesammelt werden – Herzfrequenz, Stimmung, Mobilität, Zustimmung – Entscheidungen über Versicherung, Behandlung und Lebenserwartung beeinflussen. Wie lange wird es dauern, bis ein Algorithmus im Stillen entscheidet, wessen Leiden zu teuer ist, wessen Bedürfnisse zu lästig sind oder wessen Körper nicht mehr als rettungswürdig gilt?

Und das ist keine Frage von links oder rechts. Die Dehumanisierung – der Prozess, Einzelpersonen oder Gruppen ihrer Würde, Autonomie oder ihres moralischen Wertes zu berauben – zieht sich durch das gesamte politische Spektrum – siehe Kanada. Heutzutage sind entmenschlichende Sprache und Politik nicht mehr auf eine Ideologie beschränkt – sie werden über die politische Kluft hinweg als Waffe eingesetzt. Prominente Persönlichkeiten haben damit begonnen, politische Gegner, Einwanderer und andere Randgruppen als „unmenschlich“ zu bezeichnen – ein beunruhigendes Echo der Etiketten, mit denen Gräueltaten im Laufe der Geschichte gerechtfertigt wurden.

Wie das Magazin Mother Jones berichtet, hat J.D. Vance – ein weiterer angeblicher Systemopponent – ein Buch der Influencer Jack Posobiec und Joshua Lisec unterstützt, in dem die Vernichtung von „Unmenschen (unhuman)“ wie Ungeziefer befürwortet wird.

Diese Art von Rhetorik ist nicht abstrakt – sie ist wichtig.

Wie kann eine Partei glaubhaft behaupten, „Pro-Leben“ zu sein, wenn sie die Menschlichkeit ganzer Gruppen abwertet und ihnen den moralischen Wert nimmt, der für die Zivilgesellschaft grundlegend sein sollte? Wenn der Staat und seine Verbündeten aus der Wirtschaft Menschen als Daten, als Zustimmungprobleme oder als „unwürdig“ behandeln, demontieren sie den Begriff der gleichen Menschenwürde.

In einer solchen Welt werden Rechte – einschließlich des Rechts auf körperliche Autonomie, Gesundheitsversorgung oder sogar das Leben selbst – zu Privilegien, die nur den „Würdigen“ zugestanden werden. Aus diesem Grund muss unser Kampf sowohl politisch als auch moralisch sein. Wir können die körperliche Souveränität nicht verteidigen, ohne die gleiche Menschlichkeit eines jeden Menschen zu verteidigen. Aus meiner Sicht ist auch die aktuelle „Diskussion“ bzgl. Abtreibung und die Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht in diesen Kontext einzuordnen.

Die Entmenschlichung der Schwachen geht über politische Grenzen hinweg. Sie äußert sich auf unterschiedliche Weise – hier durch Haushaltskürzungen, dort durch Zwangsmaßnahmen und Kennzahlen -, aber das Ergebnis ist dasselbe: eine Gesellschaft, die nicht mehr den Menschen sieht, sondern nur noch Datenpunkte.

Die Eroberung des physischen Raums – unsere Häuser, Autos, öffentlichen Plätze – ist fast abgeschlossen.

Was bleibt, ist die Eroberung des inneren Raums: unsere Biologie, unsere Genetik, unsere Psychologie, unsere Gefühle. Da die Vorhersagealgorithmen immer ausgefeilter werden, werden die Regierungen und ihre Partner in den Unternehmen sie nutzen, um Risiken zu bewerten, Bedrohungen zu erkennen und die Einhaltung von Vorschriften in Echtzeit durchzusetzen.

Das Ziel besteht nicht mehr nur darin, das Verhalten zu überwachen, sondern es umzugestalten, um Widerspruch, Abweichung oder „Krankheiten“ vorzubeugen, bevor sie entstehen. Dies ist dieselbe Logik, die auch die Polizeiarbeit im Stil des Minority Report, psychologische Interventionen im Vorfeld von Straftaten und KI-basierte Bedrohungsanalysen antreibt. Predictive Programming lässt in diesem Zusammenhang mehr als offensichtlich grüßen.

Wenn dies die Zukunft der „gesundheitlichen Freiheit“ ist, dann ist Freiheit bereits als Gehorsam gegenüber dem Algorithmus neu definiert worden. Wir müssen uns gegen die Überwachung unseres inneren und äußeren Ichs wehren. Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass Sicherheit totale Transparenz erfordert oder dass Gesundheit ständige Überwachung verlangt. Wir müssen die Unantastbarkeit des menschlichen Körpers als einen Raum der Freiheit zurückgewinnen – und nicht als Datenpunkt.

Bei der Masseneinführung von Wearables geht es nicht um Gesundheit. Es geht um Gewöhnung.

Das Ziel ist es, uns – subtil und systematisch – dazu zu erziehen, das Eigentum der Regierungen und der Unternehmen an unseren Körpern zu akzeptieren.

Wir dürfen nicht vergessen, dass der Westen vorgibt auf der radikalen Idee gegründet worden zu sein, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, „von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet“, darunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.

Diese Rechte werden nicht von der Regierung, dem Algorithmus oder dem Markt gewährt. Sie sind inhärent. Sie sind unteilbar. Und sie gelten für alle von uns – oder bald für keinen mehr. Ihr Bekenntnis zu unserer gemeinsamen Menschlichkeit ist heute wichtiger denn je.

Wir stehen vor der Aufgabe, diese Menschlichkeit mit allem, was wir haben, zu verteidigen – oder sie aufzugeben, ein Kleidungsstück nach dem anderen. Jetzt ist es an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen – bevor der Körper zu einem weiteren Stück Staatseigentum wird.

Und wer nun denkt, dass betrifft mich nicht, da es in den USA kommen soll, mag nochmals in sich gehen und sich die Frage stellen: Wann werden erste entsprechende Forderungen auch in Deutschland/Europa diesbezüglich laut werden?

Quellen:
The Wearables Trap: How the Government Plans to Monitor, Score, and Control You
The Slippery Slope of Euthanasia
RFK Jr. wants everyone to use wearables. What are the benefits, risks?
RFK Jr. wants a wearable on your wrist
‘Chilling’ tool aims to predict who will kill by using personal data
White House weighs controversial plan on mental illness and mass shootings
How period tracking apps and data privacy fit into a post-Roe v. Wade climate
Pregnancy Panopticon
NAT HENTOFF – INSISTING ON LIFE
Nat Hentoff – The Euthanasia Case
Jack Posobiec Calls Leftists “Unhuman.” JD Vance Seems to Agree.

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