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Klimawandel: Jüngste Studie zur Ozeanerwärmung fehlerhaftLesezeit: 6 Minuten

Nature Studie - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.nature.com

Nature Studie – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt www.nature.com

Am 31. Oktober 2018 wurde im Wissenschaftsmagazin Nature eine Studie mit dem Titel Quantification of ocean heat uptake from changes in atmospheric O2 and CO2 composition (Quantifizierung der Wärmeaufnahme der Ozeane durch Änderungen der atmosphärischen O2- und CO2-Zusammensetzung) veröffentlicht. Ganz im Sprech der Klimawandelapologen wurde darin gewarnt, dass sich die Ozeane weit schneller erwärmen würden als bislang in den Vorhersagen der Vereinten Nationen angenommen wurde.

Dumm nur, dass sich jetzt die Berechnungen der Forscher als falsch heraus gestellt haben.

Das Thema Klimawandel wird zu 90% mit Gefühlen wie Angst und Existenzfurcht propagandistisch begleitet. Fakten spielen eine eher untergeordnete Rolle – insbesondere in der medialen Aufbereitung. Auch im Falle dieser Studie stieg die Hochleistungspresse direkt auf die Schlagzeile einer schnelleren Meereserwärmung ein.

Grundlage dieser Berichterstattung ist – wie eingangs geschrieben – eine in Nature veröffentlichte Studie, die alarmierend darauf hinweist, dass die

Erwärmung der Ozeane am oberen Ende früherer Schätzungen liegt, was Auswirkungen auf regelrelevante Messungen der Reaktion der Erde auf den Klimawandel hat, wie etwa die Klimasensitivität gegenüber Treibhausgasen und die thermische Komponente des Meeresspiegelanstiegs.

(ocean warming is at the high end of previous estimates, with implications for policy-relevant measurements of the Earth response to climate change, such as climate sensitivity to greenhouse gases and the thermal component of sea-level rise.)

Mittels einer neuartigen Technik, um die Wärmeansammlung in den Ozeanen zu messen, haben die an der Princeton University ansässige Geowissenschaftlerin Laure Resplandy und ihre Forscherkollegen kalkuliert, dass die Menge der von den Ozeanen absorbierten Wärme um mehr als 60% im Jahr höher liegt als die bisherigen Annahmen des UN-Gremiums Intergovernmental Panel on Climate Change aus dem Jahr 2014.

Der britische Klimaforscher und Statistiker Nicholas Lewis hat nun die Daten der Studie nachberechnet und fand heraus, dass Resplandy und ihr Team signifikante Fehler in ihren Berechnungen haben. Das Online-Magazin Reason wollte daraufhin mit Resplandy Kontakt aufnehmen, um ein Interview zu diesen Fehlern zu führen. Bislang hat Resplandy nicht auf die Anfrage reagiert. Lediglich der Co-Autor der Studie Ralph Keeling gab gegenüber Reason zu, dass Lewis zumindest in Teilen richtig liegt und dass die Princeton-Forscher damit begonnen haben ihren Originalartikel entsprechend zu korrigieren.

Wie erwartet stellt sich der Mainstream hinter die Forschergruppe und ihre fehlerhafte Studie, gesteht sogar ein, dass Lewis Hinweise berechtigt sind, sieht aber gleichzeitig keine Veranlassung die Ergebnisse bzw. Schlussfolgerungen Resplandys genauer zu hinterfragen. Stattdessen wird versucht, sich wie das Kleinkind, das mit dem Keks im Mund erwischt wurde, herauszureden:

“Als wir mit seiner Erkenntnis konfrontiert wurden, wurde sofort klar, dass es dort ein Problem gab”, sagte Keeling gegenüber der Union-Tribune. “Wir sind dankbar, dass wir so schnell darauf hingewiesen wurden, damit wir es schnell korrigieren können.”

“Unsere Fehlerspielräume sind jetzt zu groß, um die genaue Erwärmung, die im Ozean stattfindet, wirklich belastbar darzustellen”, sagte Keeling. “Wir haben wirklich die Fehlerspielräume verpatzt.”

(“When we were confronted with his insight it became immediately clear there was an issue there,” Keeling said to the Union-Tribune. “We’re grateful to have it be pointed out quickly so that we could correct it quickly.”

“Our error margins are too big now to really weigh in on the precise amount of warming that’s going on in the ocean,” Keeling said. “We really muffed the error margins.”)

Nicholas Lewis bewertet das jetzige “Zurückrudern der Princeton-Kollegen” übrigens wie folgt:

Wenn [Keeling] nur sagt, dass sie anerkennen, dass ihre Studie die Unsicherheit in ihrer Einschätzung der Meereswärmeaufnahme unterschätzt hat, ist dies im Allgemeinen nicht ausreichend. Sie sollten auch anerkennen, dass eine andere Folge ihrer Falschhandhabung bzgl. der Behandlung der Unsicherheit war, dass ihre zentrale Schätzung der Wärmeaufnahme der Ozeane um etwa 30% übertrieben wurde.

Soweit ich das beurteilen kann (aus Aussagen auf ihren Websites), hoffen die Autoren, eine Annahme zu ändern, die sich auf einen Aspekt der Eingangsdaten (die Bezug auf die Konstanz des Land-Sauerstoff-Kohlenstoff-Austauschverhältnisses nimmt) auswirkt, die zur Ableitung der Wärmeaufnahme des Ozeans verwendet wurden, [nun] so schätzen, dass sein Wert bei korrekter Berechnung auf einen Wert ansteigt, der nahe an der ursprünglich veröffentlichten Schätzung liegt. Es erscheint ein wenig überraschend, dass eine nach der Veröffentlichung vorgenommene gültige Anpassung zweckmäßigerweise stattgefunden hat, um einen statistischen Methodenfehler nahezu zu löschen.

Leider beinhaltet ihre Arbeit viele Annahmen, bei denen die Autoren subjektive Entscheidungen treffen können, so dass es schwierig ist, diese Annahmen zu bestätigen. Ich würde mir wünschen, dass Nature die Autoren bzgl. ihrer Annahmen ansprechen wird, indem sie sorgfältig von Peer-Reviewern, die auf demselben Gebiet wie Resplandy und Keeling tätig sind, sowie von statistisch erfahrenen Peer-Reviewern sorgfältig geprüft werden. Das Versäumnis des ursprünglichen Peer-Review- und Redaktionsprozesses die recht offensichtlichen statistischen Probleme des Originalpapiers aufzugreifen, schafft jedoch kein Vertrauen in die Herangehensweise von Nature.

(In general terms, if [Keeling] is only saying that they acknowledge that their study underestimated the uncertainty in their ocean heat uptake estimate, that is not enough. They should also acknowledge that another consequence of their mishandling of the treatment of uncertainty was that their central estimate of ocean heat uptake was overstated by approximately 30%.

So far as I can tell (from statements on their websites), the authors hope to alter an assumption that affects one aspect (that relating to constancy of the land oxygen-carbon exchange ratio) of the input data used to derive their ocean heat uptake estimate, in such a way that will increase its level, when correctly calculated, to a value close to their originally published estimate. It would seem a little surprising that a valid adjustment made after publication happened, conveniently, to have the effect of almost cancelling a statistical methods error.

Unfortunately their work involves many assumptions where there scope for subjective choices by the authors, so it is difficult to validate those assumptions. I would hope that Nature will have any changes made by the authors to their assumptions examined carefully by peer reviewers who are experts in the same field as Resplandy and Keeling, as well as by statistically expert peer reviewers. However, the failure of the original peer review and editorial process to pick up the fairly obvious statistical problems in the original paper do not engender confidence in Nature’s approach.)

Quellen:
Scientists: Widely Reported Study On Ocean Warming Is WRONG
Quantification of ocean heat uptake from changes in atmospheric O2 and CO2 composition
Widely Reported Alarming Ocean Warming Study Is Wrong
Startling new research finds large buildup of heat in the oceans, suggesting a faster rate of global warming
‘We Have Less Time Than We Thought’: Alarming New Study Shows Oceans Have Retained Far More Heat Than Previously Believed
Climate change: Oceans ‘soaking up more heat than estimated’
A major problem with the Resplandy et al. ocean heat uptake paper
An Alarming New Study Suggests the Oceans Are Warming 60 Percent Faster. A Statistician Disagrees.

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