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Migrantenkrise: “Wir denken, dass man dort helfen muss, wo das Problem liegt, anstatt die Migranten hierher zu bringen.”Lesezeit: 9 Minuten

Viktor Orban - Bildquelle: Wikipedia / Пресс-службы Президента Российской Федерации; Creative Commons Attribution 3.0 Unported

Viktor Orban – Bildquelle: Wikipedia / Пресс-службы Президента Российской Федерации; Creative Commons Attribution 3.0 Unported

Viktor Orban gilt in den Augen der EU-Befürworter als “Undemokrat”, “Rechter” oder schlicht als “EU-Gegner”. Orbans Äußerungen sendeten bereits mehrfach regelrechte Schockwellen durch das EU-System. Und auch der Versuch einer Farbenrevolution wurde durch die bekannten Strippenzieher im Hintergrund gestartet. Orban ging damals gestärkt daraus hervor und setzt seitdem bewusst auf eine Politik, in der er die EU bezichtigt, sein Land und dessen Kultur mittels der Massenmigration zerstören zu wollen, und in der er George Soros für die Destabilisierungskampagnen in seinem Land (und auch für die seit Jahren durchgeführten Destabilisierungsversuche Soros in ganz Osteuropa) verurteilt.

Die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel hat in den letzten Jahren dagegen die Massenmigration nach Deutschland begrüßt und letztlich gefördert. Sie steht damit im krassen Gegensatz zur Politik Orbans oder anderer Staatslenker in Osteuropa, die ihre Befürchtungen bzgl. der Massenmigration, speziell im Hinblick auf die Wirtschaftsflüchtlinge haben. Während also Deutschland Millionen an Migranten par ordre du mufti aufgenommen hat, weigert sich Ungarn Migranten aufzunehmen und hat sogar einen elektrischen Grenzzaun gebaut, um Migranten daran zu hindern durch Ungarn zu reisen.

In einem Interview mit dem “Fachblatt” Bild sagte Viktor Orban (hier als Übersetzung der englischen Ausgabe, da die deutsche hinter einer Bezahlfunktion steckt):

Bild: Die EU basiert jedoch nicht nur auf Gesetzen, sondern auch auf Solidarität. Warum kann Deutschland zwei Millionen Flüchtlinge aufnehmen und Ungarn kann nicht einmal 2.000 akzeptieren?

Orban: Der Unterschied besteht darin, dass Sie die Migranten wollten, und wir nicht. Wir machen unseren Job, indem wir die Schengen-Außengrenze zu Serbien verteidigen. Das hat uns seit 2015 eine zusätzliche Milliarde Euro gekostet, und Brüssel zahlt keinen einzigen Cent. Die Lösung des Problems besteht nicht darin, Personen im gesamten EU-Gebiet, die sich illegal in der EU aufhalten, zu verteilen. Wir denken, dass man dort helfen muss, wo das Problem liegt, anstatt die Migranten hierher zu bringen.

Bild: Und warum wollen die Ungarn keine Flüchtlinge?

Orban: Wir betrachten diese Menschen nicht als muslimische Flüchtlinge. Wir betrachten sie als muslimische Eindringlinge. Wer beispielsweise von Syrien nach Ungarn kommen will, muss vier Länder durchqueren, die nicht so reich sind wie Deutschland, aber stabil sind. Sie laufen also nicht um ihr Leben. Sie sind Wirtschaftsmigranten, die nach einem besseren Leben suchen.

Bild: Sind sie deshalb weniger wertvoll als Menschen?

Orban: Wenn jemand zu Ihnen nach Hause kommen möchte, klopfen sie zuerst an die Tür und fragen dann: Können wir reinkommen, können wir bleiben? Aber das haben sie nicht gemacht; sie überschritten die Grenze illegal. Das war keine Flüchtlingswelle, sondern eine Invasion. Was das Migrationsthema angeht, habe ich nie verstanden, wie es möglich ist, dass in einem Land wie Deutschland, das das beste Beispiel für Disziplin und Rechtsstaatlichkeit ist, das Chaos, die Anarchie und das illegale Überschreiten von Grenzen als eine gute Sache gefeiert werden können.

[…]

Politisch ist das Flüchtlingsproblem ein europäisches Problem, aber soziologisch gesehen ist es ein deutsches Problem. Da Sie die EU-Flüchtlingsquote erwähnt haben: Warum konnte der portugiesische Premierminister sagen: “Willkommen! Kommt zu uns!” Weil kein Flüchtling nach Portugal möchte. Sie alle wollen nach Deutschland gehen. Der Grund, warum sie in Ihrem Land sind, ist nicht, dass sie Flüchtlinge sind, sondern dass sie ein deutsches Leben haben möchten.

Ich kann nur für das ungarische Volk sprechen und will keine Migration. Es ist meines Erachtens unmöglich, dass es einen Willen der Menschen in einer sehr grundlegenden Frage gibt, und die Führung des Landes lehnt es ab, dem öffentlichen Willen zu folgen. Wir sprechen hier von Souveränität und kultureller Identität des Landes. Wir müssen uns das Recht vorbehalten, zu entscheiden, wer in Ungarn bleiben darf.

(Bild: The EU, however, is not only based on laws, but also on solidarity. Why is Germany able to accept 2 million refugees and Hungary cannot even accept 2000?

Orban: The difference is you wanted the migrants, and we didn’t. We are doing our job by defending the Schengen external border with Serbia. This has cost us an additional one billion Euros since 2015, and Brussels is not paying a single cent. The solution of the problem is not to disperse people in the whole EU territory who are illegally staying in the EU. We think that one must help where the problem is located instead of bringing the migrants here.

Bild: And why don’t the Hungarians want refugees?

Orban: We do not consider these people to be Muslim refugees. We consider them to be Muslim invaders. For instance, somebody who wants to come from Syria to Hungary must cross four countries that are not as rich as Germany, but stable. So they are not running for their lives there. They are economic migrants who are looking for a better life.

Bild: Are they therefore less valuable as human beings?

Orban: When somebody would like to come to your house, first they knock on the door and then ask: can we come in, can we stay? But they didn’t do that; they crossed the border illegally. That was not a wave of refugees, but an invasion. Concerning the migration issue, I never understood how it is possible that in a country like Germany – which is the best example of discipline and the rule of law – the chaos, anarchy, and illegal crossing of borders could be celebrated as a good thing.

[…]

Politically, the refugee issue is a European problem, but sociologically, it’s a German problem. Since you mentioned the EU refugee quota: why could the Portuguese Prime Minister say: “Welcome! Come to us!” Because no refugee would like to go to Portugal. They all want to go to Germany. The reason why they are in your country is not that they are refugees, but that they would like to have a German life.

I can only speak for the Hungarian people, and it doesn’t want migration. It’s impossible, in my understanding, that there is a will of the people on a very fundamental issue, and the leadership of the country rejects to follow the public will. We are talking about sovereignty and the cultural identity of the country here. We have to keep the right to decide who can stay in the territory of Hungary.)

Offenbar bewertet Orban die Probleme anders als dies andere Staatsführer in Europa tun. Aber niemand wird ihm absprechen können, dass er im besten Interesse seines Landes und seiner Bürger handelt.

Orbans Sicht zeigt, dass er davon ausgeht, dass die ungarische Kultur und die Kultur der Migranten, die versuchen nach Ungarn zu kommen, sehr unterschiedlich sind, und dass es zur Bildung von “Parallelgesellschaften” kommt, wenn sich Menschen aus beiden Kulturen gegenübergestellt sehen. Letztlich profitiert dann keine der beiden Seiten. Die Migranten in ihrer großen Zahl bilden ihre eigenen Nachbarschaften, ihre eigenen Gesellschaften, die nach den ihnen bekannten Regeln funktionieren.

Auch die Aussagen Viktor Orbans zu George Soros sorgten in den letzten Monaten für viel Wirbel im Blätterwald unserer Hochleistungspresse. Gegenüber dem “Fachmagazin” Bild äußerte er sich folgendermaßen:

Bild: Das Schönste in Europa ist die Freiheit der Meinungsäußerung und die Pressefreiheit. Sie betreiben jedoch eine landesweite Plakatkampagne gegen Ihren Erzfeind – den ungarischen Holocaust-Überlebenden und Milliardär George Soros. Darüber hinaus ist die Organisation “Reporter ohne Grenzen” besorgt über die Pressefreiheit in Ihrem Land.

Orban: Herr Soros führt auch eine Kampagne gegen die ungarische Regierung, und dabei ist er durch nichts eingeschränkt. Dies ist eine offene Diskussion, die die Pressefreiheit beweist. Herr Soros – der mit dem Casino-Kapitalismus sein Geld verdient hat – betrachtet sich selbst als Staatsmann ohne Staat. Mit seinem Geld unterstützt er 60 Nichtregierungsorganisationen, die Migranten und illegale Einwanderung unterstützen. Es geht nicht um den Ausdruck der Freiheit, sondern um die nationale Sicherheit. An diesem Punkt muss ich aktiv werden. Und zu den Medien: Ich glaube nicht, dass die deutsche Presse mehr Freiheit hat als die ungarische Presse. Das kann ich mir nicht vorstellen.

(Bild: The most wonderful thing in Europe is the freedom of expression and the freedom of the press. You, however, are running a nation-wide poster campaign against your arch enemy – the Hungarian Holocaust survivor and billionaire George Soros. Moreover, the organisation “Reporters without Borders” is concerned about the freedom of the press in your country.

Orban: Mr Soros is also running a campaign against the Hungarian government, and in that, he is not restricted by anything. This is an open discussion that proves the freedom of the press. Mr Soros – who has made his money with casino capitalism – considers himself as a statesman without a state. With his money, he supports 60 non-government organisations that support migrants and illegal immigration. This is not about the freedom expression, but national security. At this point, I have to become active. And concerning the media: I don’t think the German press has more freedom than the Hungarian press. I can’t imagine that.)

Weiß man um die Versuche eine Farbenrevolution in Ungarn zu starten, so wird Orbans Aussage zu George Soros nachvollziehbar. Wenn man zudem um die Machenschaften der Open Society Foundations in anderen Ländern und Regionen weiß, dann erhärtet sich der Vorwurf Orbans sogar.

Leider spricht Orban im Interview nicht direkt an, was auf der Welt warum passiert, wie der Westen den Mittleren Osten und Afrika destabilisiert und zerstört hat oder wie die europäische Industrie inländische Märkte in Afrika mit billigsten Hühnerfleisch oder Elektronikschrott überflutet und damit die Lebensgrundlage von Millionen Menschen vernichtet. Aber allein die Tatsache, dass die Aussagen Orbans in diesem Interview zu einem wahren Aufschrei führten, zeigt wie tief Europa inzwischen gefallen ist, wenn es um Meinungsfreiheit, einen offenen Diskurs und Demokratie geht. Selbst die Logik, dass die Ungarn das Recht haben ihre eigene ungarische Kultur bewahren zu wollen und dass sie selbst bestimmen wollen, wer in ihr Land kommen kann, wird von seinen Kritikern als Häresie betrachtet.

Für Ungarn und Orban stellt sich letztlich die Frage, ob sie dem Beispiel Großbritanniens folgen wollen und aus der EU austreten. Vor allem, wenn Orban wirklich das Beste für Ungarn will.

Quelle:
Time For Hungrexit: PM Orban Opposes Mass Immigration In Hungary, Attacks Soros In German Press
Refugees arriving in Europe are ‘Muslim invaders’ who have created ‘parallel societies that will never unite’, Hungary’s PM warns
INTERVIEW WITH HUNGARY’S VIKTOR ORBAN „You wanted the migrants – we didn’t!“
If you don’t like it LEAVE! Guy Verhofstadt blasts Poland and Hungary as EU cracks show

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