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Facebook-Zensur und Mainstream: Wenn die Algorithmen sich gegen einen selbst wendenLesezeit: 2 Minuten

Wie laut war der Aufschrei der Hochleistungspresse und des Establishments nach der Wahl von Donald Trump? Wie heftig wurde darüber lamentiert, dass Fake News die Wahl “unbotmäßig” beeinflusst haben? Wie sehr standen auf einmal alternative Medien am “Pranger der Medienschaffenden” als Ursache des Wahlsiegs? Und wie ausgiebig wurde Moskau bezichtigt, dass es hinter all dem stecken würde?

Die Folge waren und sind Bestrebungen mittels neuer Gesetze und vor allem Algorithmen in den sozialen Netzwerken die angeblichen Fake News von den Real Fake News (aka Artikeln der Hochleistungspresse) zu trennen.

Zu dumm nur, dass die offensichtliche Hexenjagd auf alternative Medien, um wieder die Deutungshoheit zu erlangen, jetzt auf diejenigen zurückfällt, die diese eröffnet haben.

Konkret geht es um die Chicago Tribune (CT), die aufgrund des im Dezember eingeführten “Fake News”-Algorithmus bei FacebookTrommelwirbel – eingebrochene Zugriffszahlen bei bestimmten Posts/Artikeln zu verzeichnen hat. Bislang ging die CT nach eigenem Empfingen wohl davon aus, dass sie auf der richtigen Seite – also auf der Seite der Real Fake News steht. Doch der “pöhse Algo” von Facebook sieht das wohl anders. Denn trotz einer wachsenden Fanbasis bei Facebook, werden immer mehr Posts/Artikel von CT auf Facebook von immer weniger Menschen gelesen:

Im Dezember 2016 hatten wir nur 8 Posts mit einer Reichweite von 10.000 [Lesern] oder weniger. Im Januar 2017 war das auf 80 angewachsen. Im Februar auf 159. Und im März wurden sagenhafte 242 Posts von weniger als 10.000 Menschen gesehen. Und während wir Ende 2016 Rekordtiefs in diesem niedrigsten Quartil sahen, sind diese 242 weit über jedem vorherigen Monat in unserem Daten. Und wir sahen einen stetigen Rückgang bei diesem Quartil 25.001 bis 50.000. Das hat sich von 248 im Januar 2016 bis 141 im März 2017 fortgesetzt.

(In December of 2016, we had only 8 posts with 10,000 reach or less. In January of 2017, that had grown to 80. In February, 159. And in March, a ridiculous 242 posts were seen by fewer than 10,000 people. And while late 2016 saw record lows in that lowest quartile, that 242 is far above any prior month in our dataset. And we were seeing a steady decrease in that 25,001 to 50,000 quartile. That had gone from 248 in January 2016 to 141 in March 2017.)

Chicago Tribune - Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt medium.com

Chicago Tribune – Bildquelle: Screenshot-Ausschnitt medium.com

Aus den Angaben der CT lässt sich also ableiten, dass die Anzahl der Posts/Artikel mit wenigen Lesern drastisch angestiegen ist, während gleichzeitig die Zahl von Posts/Artikeln mit hohen Zugriffszahlen stark nach unten ging – alles ab der Einführung der neuen Facebook-Algorithmen.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man die Geister, die man rief, seitens CT nicht mehr los wird. Ob auch andere “Produkte der Hochleistungspresse” ähnliche Erfahrungen machen, wäre in diesem Kontext sicherlich interessant zu wissen.

Quellen:
REAP WHAT YOU SOW: FACEBOOK’S FAKE NEWS ALGORITHM HURTS MAINSTREAM NEWSPAPER
Facebook’s algorithm isn’t surfacing one-third of our posts. And it’s getting worse

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