Skip to content

Ukraine: Die Lunte am Pulverfass glimmtLesezeit: 3 Minuten

Russland-USA

Russland-USA – Bildquelle: www.konjunktion.info via Screenshot-Ausschnitte www.whitehouse.gov und www.kremlin.ru

Im Laufe des gestrigen Tages haben der russische Präsident Putin und der US-Präsident Obama ein einstündiges Telefonat geführt, um die derzeitige Lage in der und zur Ukraine zu erörtern.

Sowohl das Weiße Haus als auch der Kreml haben dazu auf ihren Internetseiten Statements veröffentlicht, die die gegenteilige Meinungen versinnbildlichen.

Ein Blick auf die offizielle Mitteilung aus Washington:

Präsident Obama sprach diesen nachmittag eine Stunde lang mit dem russischen Präsidenten Putin.
Präsident Obama betonte, dass Russlands Vorgehen eine Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Integrität darstellt, das dazu führte, dass wir eine Vielzahl an Schritten eingeleitet haben, die in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern erfolgen.
Präsident Obama deutete an, dass es einen Weg gibt, um die Situation diplomatisch zu lösen, wobei die Interessen Russlands, der Menschen in der Urkaine und der internationalen Gemeinschaft gewahrt bleiben.
Als Teil dieser Lösung würden die Ukraine und Russland direkte Gespräche führen, unterstützt durch die internationale Gemeinschaft. Internationale Beobachter könnten dafür sorgen, dass die Rechte aller Ukrainer geschützt bleiben, einschließlich die der ethnischen Russen.
Russische Streitkräfte würden in ihre Basen zurück kehren und die internationale Gemeinschaft würde zusammen arbeiten, um die ukrainische Bevölkerung bei den Vorbereitungen zu den Wahlen im Mai zu unterstützen.
Präsident Obama deutete an, dass Außenminister Kerry die Gespräche mit Außenminister Lawrow, der Regierung der Ukraine und anderen internationalen Partnern in den nächsten Tagen fortsetzen würde, um diese Ziele voran zu bringen.

Soweit die offizielle Verlautbarung der Obama Administration. Im Anschluß nun die Ausführungen aus Moskau:

Auf Initiative der amerikanischen Seite wurde zwischen Wladimir Putin und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Barack Obama ein Telefongespräch geführt.
Die akute Situation in der Ukraine war das Thema der fortgesetzten Konversation.
Die Diskussion zeigte, dass Unterschiede in den Ansätzen und bei den Bewertungen bzgl. der Ursachen der aktuellen Krise und Situation vorhanden sind.
Wladimir Putin wies insbesondere darauf hin, dass als Folge des nicht verfassungsgemäßen Umsturzes, ohne nationales Mandat, die derzeitige ukrainische Führung absolut illegitime Entscheidungen in den östlichen und südöstlichen Teilen der Ukraine und der Krim trifft.
Russland kann diesbezüglich keine Hilfsapelle, die an Russland gerichtet werden, ignorieren, und wird entsprechend, in voller Einstimmung mit dem Völkerrecht, handeln.
Der russische Präsident betonte die überragende Bedeutung der russisch-amerikanischen Beziehungen, um Stabilität und Sicherheit in der Welt zu gewährleisten. Diese Beziehungen sollten nicht wegen individuellen – wenn auch sehr wichtigen – internationalen Problemen geopfert werden.
Die zwei Politiker waren sich einig, dass die Außenminister Sergei Lawrow und John Kerry ihre intensiven Kontakte fortsetzen werden.

Beide Ausführungen sind natürlich im klassischen Diplomatenstil verfasst und lassen die Argumentationslinie des jeweiligen Vertreters erkennen. Wir wissen auch nicht, welche Inhalte genau in diesem Gespräch erörtert wurden, mit welchen Argumenten gearbeitet wurde oder ob es gar konkrete Vorwürfe in die jeweils andere Richtung gab. Was wir jedoch wissen, ist dass die Situation in der Ukraine, die derzeit stattfindenden Truppenbewegungen auf beiden Seiten (Kriegsschiffe ins Schwarze Meer usw.), die zunehmende Kriegspropaganda und die finanziellen Probleme der Ukraine ein Pulverfass darstellen, dessen Lunte bereits glimmt und zu explodieren droht. Zu explodieren und damit die ganze Welt in den Abgrund reißen kann.

Quellen:
Readout of President Obama’s call with President Putin of Russia
Телефонный разговор с Президентом США Бараком Обамой

Beitrag teilen:

Ein Artikel bildet zwangsweise die Meinung eines Einzelnen ab. In Zeiten der Propaganda und Gegenpropaganda ist es daher umso wichtiger sich mit allen Informationen kritisch auseinander zu setzen. Dies gilt auch für die hier aufbereiteten Artikel, die nach besten Wissen und Gewissen verfasst sind. Um die Nachvollziehbarkeit der Informationen zu gewährleisten, werden alle Quellen, die in den Artikeln verwendet werden, am Ende aufgeführt. Es ist jeder eingeladen diese zu besuchen und sich ein eigenes Bild mit anderen Schlussfolgerungen zu machen.
www.konjunktion.info unterstützen:

Das könnte Sie auch interessieren …

Skip to content